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Verheerender Anschlag auf Nachtclub in Istanbul
In der Neujahrsnacht ereignete sich in einem Nachtclub in der türkischen Metropole Istanbul ein schwerer Anschlag. Mindestens 39 Menschen sind tot, unzählige verletzt.
In der Neujahrsnacht ereignete sich in einem Nachtclub in der türkischen Metropole Istanbul ein schwerer Anschlag. Mindestens 39 Menschen sind tot, rund 70 sind verletzt.
Zum Zeitpunkt des Anschlags befanden sich etwa 600 bis 800 Menschen im Club "Reina" im Viertel Ortaköy. Dort verkehrt die Oberschicht der türkischen Metropole. Ein Einzeltäter soll gegen 1.15 Uhr Ortszeit in den Nachtclub eingedrungen sein. Er war mit einer Kalaschnikow bewaffnet. Anfängliche Berichte, dass der Attentäter ein Weihnachtsmann-Kostüm getragen haben soll, erwiesen sich als falsch.
Iste o terörist ve en net görüntüsü...
— Hurriyet.com.tr (@Hurriyet)
Zunächst erschoss er einen Polizisten und eine weitere Person, dann eröffnete er das Feuer auf die Partygemeinde. Bislang sind 21 Menschen identifiziert. Fünf der Toten sind türkische Staatsbürger, 16 stammen aus dem Ausland.
Der Tatort wurde weiträumig abgeriegelt. Im Minutentakt wurden Verletzte in Spitäler gebracht. Viele Frauen und Männer standen im Party-Outfit auf der Straße, offensichtlich im Schockzustand. Der Nachrichtensender NTV berichtete sogar, dass einige in Panik in den Bosporus sprangen.
Der Angreifer konnte fliehen und wird per Großfahndung gesucht. "Was heute passiert ist, war ein Terroranschlag", so der Gouverneur von Istanbul, Vasip Sahin. Auch der türkische Justizminister Bekir Bozdag spricht von Terror, einem "hinterhältigen und verräterischen Terroranschlag gegen unsere Türkei, unseren Frieden, unsere Einheit, unsere Brüderlichkeit und gegen uns alle".
Nachrichtensperre
Zunächst hieß es, es handle sich um zwei Angreifern. Auch wurde spekuliert, ob der oder die Angreifer noch am Leben sind. Die Behörden verhängten später eine Nachrichtensperre.
Die USA verurteilten die Tat als "entsetzlichen Terroranschlag": "Dass eine derartige Gräueltat an unschuldigen Partygästen verübt werden konnte, von denen viele Silvester feierten, unterstreicht die Grausamkeit der Angreifer", so der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Ned Price.
Auch das Auswärtige Amt in Berlin twitterte: "Wir sind tief bestürzt und trauern mit den Menschen in Istanbul." Die PKK hat eine Beteiligung am Anschlag dementiert, die türkische Opposition warf der Regierung vor, im Anti-Terror-Kampf zu versagen.