Welt
Neuer Fall: Italien weist Flüchtlingsschiff ab
Erneut steuert ein Boot aus Libyen auf die italienische Küste zu, - und wieder verweigert Innenminister Salvini das Anlegen in einem Hafen.
Nach dem Streit um die "Aquarius" vor einigen Tagen sorgt nun ein weiteres Schiff mit Asylwerbern für Schlagzeilen: 224 Menschen aus Libyen sind auf dem Weg nach Italien. Anlegen werden sie jedoch nicht dürfen, stellte Innenminister Matteo Salvini (traf tags zuvor Vizekanzler Strache und Innenminister Kickl) am Donnerstag klar.
Der Politiker erklärte, dass zuvor der Befehl der italienischen Küstenwache ignoriert worden sei - diese hatte nämlich verboten, dass das Schiff überhaupt ins Meer sticht. Nun sei das "Menschenfleisch an Bord" in Gefahr, so Salvini in den sozialen Medien.
Italien sagt "Nein"
Der Innenminister begründet sein Verhalten damit, dass er die illegale Einwanderung, die tausende Opfer fordere, stoppen wolle. Die NGOs würden den Menschen zudem nicht helfen, sondern Menschenhandel betreiben.
Auch wandte sich der Chef der fremdenfeindlichen Lega Nord an andere europäische Länder: So sollen Holland, Gibraltar, Großbritannien, Spanien oder Frankreich die "Last tragen".
Spanien gab nach
Vor einigen Tagen musste die "Aquarius" mehrere Tage vor der italienischen Küste kreuzen. An Bord: 629 Asylwerber. Weder Italien noch Malta ließ das Schiff anlegen, daraufhin nahm Spanien die Menschen auf.
(slo)