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Neuer Vorschlag: Asylwerber vor Ort holen

Beim Asylgipfel am Sonntag will Frankreich einen eigenen Vorschlag vorlegen: Nur qualifizierte Asylwerber sollen in ihren Ländern abgeholt werden.

Heute Redaktion
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Die französische EU-Ministerin Nathalie Loiseau
Die französische EU-Ministerin Nathalie Loiseau
Bild: picturedesk.com

Am Sonntag steigt in Brüssel der Asylgipfel mit Deutschland, Frankreich, Spanien, Österreich, Dänemark und Slowenien. Dabei will die Pariser Regierung einen Vorschlag zur Lösung der Flüchtlingsproblematik einbringen, der laut eigenen Angaben bereits erfolgreich umgesetzt wird.

Um die von der EU festgesetzten Quoten zur Aufnahme von Asylwerbern zu erfüllen, holt sie sich Frankreich gezielt aus den jeweiligen Ländern, erklärte EU-Ministerin Nathalie Loiseau bei einem Besuch in Wien.

Dieses System werde bereits seit längerem in der Türkei, in Jordanien und im Libanon praktiziert; momentan werde es gerade im Tschad und in Nigeria umgesetzt. In Absprache mit der jeweiligen Regierung und dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) führt die französische Migrationsbehörde Interviews mit Asylwerbern vor Ort durch, um jene zu identifizieren, die überhaupt eine Chance auf eine Aufenthaltsgenehmigung haben.

Allen anderen versuche man klar zu machen, dass sich "das Risiko nicht lohnt", sich auf eigene Faust nach Europa aufzumachen. "Für jene, die wirklich Schutzbedürftige sind, bieten wir an, direkt in die EU zu kommen und sich die Mühsal der Durchquerung von Libyen und des Mittelmeers zu ersparen", erklärte Loiseau. Diese Methode wäre humaner und würde Schleppern die Geschäftsgrundlage entziehen.

(red)

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