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Anwalt: "Vorurteile gegen Polen bestätigt"

Heute Redaktion
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Richter Stephan Zantke bleibt seiner harten Linie treu.
Richter Stephan Zantke bleibt seiner harten Linie treu.
Bild: Helmut Graf

Einem libyschen Angeklagten fragte er: "Wenn es bei uns so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?" Nun sorgte eine weitere Gerichtsverhandlung von ihm für Aufsehen.

Mit nur einem Satz wurde der Richter aus Zwickau berühmt. Vergangene Woche kam es zu einer Gerichtsverhandlung. Der Angeklagte: Mohamed F.

"Warum sind Sie hier?"

Der 29-jährige Libyer soll sich einiges zu Schulden kommen haben lassen. Darunter Sachbeschädigung in einem Asylheim, einen Mitarbeiter soll er mit einem Messer bedroht, ein Kind mit einer Bierflasche beworfen haben.

"Als er dann noch im Gerichtssaal ‚Scheißdeutsche' und ‚Scheißdeutschland' sagte, reichte es mir", meinte Zantke gegenüber der "Welt". Daraufhin fragte er den Angeklagten: "Wenn es bei uns so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?"

Weiterhin harte Linie

Am Montag saß der Zantke wieder auf dem Richterstuhl. Diesmal auf der Anklagebank: Pawel L. aus Polen. Der Mann war wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt. Konkret ging es um einen Audi, den der 33-Jährige gestohlen haben soll.

Dieses Mal sorgte aber nicht der Richter für den Sager der Verhandlung, sondern der Staatsanwalt: "Sie chauffieren die Autos zum Ausschlachten nach Polen. Sie gehören zur Automafia. Die Vorurteile von Sachsen gegen Polen haben sich wieder mal bestätigt!"

Zantke setzte aber nach: Man rechnete mit einer geringen Bewährungsstrafe. Daraus wurde nichts. Zantke blieb seinem harten Stil treu - 1,5 Jahre Haft!

Der Grund: "Besondere Umstände sehe ich nicht. Weder sind Sie Vater einer großen Familie noch krank, noch könnten Sie in der Haft versterben." (slo)

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