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"Wenn du dein Kind nicht impfen lässt, tötest du!"
Nachdem die WHO kürzlich Impfgegner zur globalen Bedrohung erklärt hat, geht der wütende Post einer Mutter im Netz viral.
Kürzlich erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mangelnde Impfbereitschaft zu einer der größten Gesundheitsrisiken der Welt – "Heute.at" berichtete.
Auslöser ist der rasante Anstieg an neuen Masernfällen: Weltweit sei die Zahl im Jahr 2017 um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Und zwar auch in einigen Ländern, die bereits kurz vor der Ausrottung der Krankheit gestanden hatten.
Hierzulande sorgte vor allem der Fall eines Jugendlichen (15), der in der Grazer Kinderambulanz mehrere Personen – darunter auch Säuglinge – angesteckt hatte, für Gesprächsstoff.
Dass es sich hier um ein polarisierendes Thema handelt, das die Gemüter schon länger erhitzt, beweist der Facebook-Post einer wütenden Zweifach-Mama. Das Posting hatte die Mutter schon vor vier Jahren abgesetzt, nachdem ihr 15 Tage alter Sohn Griffin den Masernviren ausgesetzt war. Nun geht der Beitrag erneut viral: Über 600.000 Menschen haben ihn bisher geteilt.
Masern:
Erreger: Masernvirus (MeV)
Ansteckung: Tröpfcheninfektion
Inkubationszeit: 8 bis 10 Tage
Symptome: Roter, fleckiger Hautausschlag
Diagnose: Klinisches Bild, Antikörpernachweis
Behandlung: hustenlösende & fiebersenkende Medikamente
Immunität: Nach vorhergehende Infektion lebenslang
Vorbeugung: Impfung
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Zittern vor Infektion
Griffin war in einer Arztpraxis den Masern-Viren ausgesetzt, als er nur 15 Tage alt war. Jennifer erfuhr via Telefon von der möglichen Ansteckung und durchlebte danach 21 Tage voller Angst um ihren Neugeborenen. So lange kann es dauern, bis die Krankheit nach einer Ansteckung ausbricht.
Auch Griffins Schwester Aurelia war gefährdet, da sie erst eine der schützenden zwei Impfungen gegen Masern erhalten hatte. Da alle drei, Mama Jennifer und ihre beiden Kinder, wiederum ansteckend für andere sein konnten, wurden sie zu völliger Isolation zu Hause verdonnert. Ein Zustand, der allen Angst machte und zudem eine ordentliche Portion Wut in Jennifer auslöste.
Die treffende Worte einer besorgten Mama:
In ihrem Facebook-Post wandte sich Jennifer an alle Menschen, die sich und ihre Kinder nicht impfen lassen: "Ich bin so wütend. Stinkwütend. Deshalb lasst uns die Fakten auf den Tisch legen. Ihr glaubt, ihr würdet eure Kinder vor Autismus schützen! Das stimmt nicht! Es gibt keinen einzigen wissenschaftlichen Beleg über einen Zusammenhang!", so Jennifer.
"Ihr glaubt, ihr beschützt eure Kinder genug dadurch, dass ihr sie schaufelweise Dreck fressen lasst, sie organisch ernährt und ihnen keine Antibiotika gebt? FALSCH. Als nicht geimpfte Person hast du einfach nur Glück, dass wir uns alle impfen lassen und dich damit beschützen."
"Willst du wissen, wovor du deine Kinder schützen kannst, wenn du sie impfen lässt? Schmerzen. Leiden. Irreparable Schäden. Tod. Hörst du? Wenn du deine Kinder nicht impfen lässt, tötest du im Zweifelsfall Menschen! Mal im ernst, was würdest du tun, wenn deine Kinder im Sterben liegen und du wüsstest, dass eine Impfung sie hätte retten können?" schreibt sie weiter und schließt mit den Worten: "Noch sieben Tage, bis ich weiß, dass mein Baby in Sicherheit ist. Sieben Tage! Und wie ist eure Woche so, ihr Impfgegner?".
Jennifers Worte trafen offenbar damals und auch heute wieder den Nerv der Zeit. Übrigens: Die Geschichte ging zum Glück gut aus. Sowohl Griffin als auch Aurelia haben die Isolation ohne eine Ansteckung überstanden.
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