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Elf Kröten reiten auf einer Python
Selten hat man Amphibien und Schlangen in solch trauter Gemeinsamkeit gesehen wie in einem Video aus Australien. Was ist da los?
Kröten und Schlangen kommen für gewöhnlich nicht so gut miteinander aus. Begegnen sich die beiden Arten, endet es für einen der Beteiligten in der Regel tödlich. Meist wird die Kröte gefressen.
In dem Video, das derzeit viral geht, ist das jedoch nicht der Fall. Darin ist zu sehen, wie gleich elf Aga-Kröten (Rhinella marina) auf einer dreieinhalb Meter langen Python reiten.
Ein Vorfall, zwei Erklärungsversuche
Die mehr als ungewöhnlichen Aufnahmen stammen von Anne und Paul Mock aus Kununurra, im Norden Australiens. Sie hatten das Schauspiel während eines Spaziergangs nach einem heftigen Gewitter gefilmt. Pauls Bruder Andrew teilte den Clip anschließend via Twitter.
Weil der starke Regen das Wasser eines nahen Stausees hatte über die Ufer treten lassen, vermutet Paul, dass die Kröten auf der Flucht vor der Flut gewesen seien und die Riesenschlange als eine Art Taxi genutzt hätten, um trockenen Fußes in Sicherheit zu gelangen. "Sie bewegte sich buchstäblich mit vollem Tempo durch das Gras, während die Frösche an ihr hingen", sagte er dem "Guardian".
Kröten im Paarungstaumel
Eine andere Erklärung liefert dagegen Jodi Rowley. Laut der Biologin von der University of New South Wales dürften sich die Kröten viel mehr in einer Art Paarungstaumel befunden haben, während dem ihnen die Art des Kopulationspartners völlig egal war.
Als Beleg für ihre Interpretation der Geschehnisse twitterte Rowley ein Foto von einer Aga-Kröte, die sich lustvoll mit einer fauligen Mango vergnügt:
Wo die Lust hinfällt
Doch nicht nur Kröten können in einen derart kopflosen Liebeswahn verfallen, wie die Beobachtung von Forschern der Universität Straßburg aus dem Jahr 2015 zeigt. Damals filmten sie, wie sich ein männlicher Japanmakake mit einer Sika-Hirschkuh paarte.
Davor gab es nur eine einzige Beschreibung von Sex zwischen entfernten Spezies in freier Wildbahn. Dabei handelt es sich um den sexuellen Übergriff eines antarktischen Seebären auf Kaiserpinguine:
Doch es geht auch noch kurioser. 1980 beobachtete etwa der Zoologe Athol M. Douglas, wie sich ein Käfermännchen der Art Julodimorpha bakewelli an einer Bierflasche verlustierte.
1981 konnten Darryl Gwynne von der University of Toronto und David Rentz dasselbe Verhalten in der Region von Dongara im Staat Western Australia beobachten – und untersuchen. Dabei zeigte sich, dass die Flasche punkto Form, Farbe und Struktur dem Körper von Weibchen der Art ähnelte. (fee)