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"Deppen!" Hirscher-Rivale wurde Schneeball-Opfer

Henrik Kristoffersen musste sich Marcel Hirscher in Schladming geschlagen geben. Eine Schneeball-Attacke brachte ihn zum Ausrasten.

Heute Redaktion
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"I'm sorry", sagte Marcel Hirscher zu Henrik Kristoffersen. Hirscher hatte soeben seinen neunten Saisonsieg gefeiert, den 54. Weltcup-Sieg seiner Karriere erreicht, damit Hermann Maiers Fabel-Marke egalisiert. Selbst im Moment des großen Heimtriumphs in Schladming dachte er aber an den Zweiten, den Norweger, dessen Kopf immer noch rot war vor Wut.

Was war passiert? Kristoffersen ging als vorletzter, vor Hirscher, ins Rennen. Seine Fahrt war fast makellos. Er zwang Hirscher, volles Risiko zu gehen. Im Schlussteil folgte die Schrecksekunde. Plötzlich flogen zwei Schneebälle in Richtung Kristoffersen, der nach dem Sieg im Kitzbühel-Slalom hungrig auf den zweiten Erfolg en suite war.

Kristoffersen zuckt aus

Kaum im Ziel, folgte der Wutanfall. Kristoffersen brüllte in die Kamera, regte sich über die Schneebälle fürchterlich auf. Zurecht. Österreichische Fans hatten sich mit dem Wurf der Schneebälle eine Entgleisung, eine Unsportlichkeit geleistet. Das hat Hirscher nicht nötig. Hirscher zeigte wahre Größe, entschuldigte sich bei seinem ewigen Rivalen.

"Das tut mir leid. Bei 50.000 Fans sind halt drei oder vier Deppen dabei. Henrik hat mir das gleich erzählt. Ich kenne das auch, das ist echt nicht fein.", schüttelte Hirscher kurz danach im Fernsehen den Kopf.

"Heute war Marcel besser", reagierte auch Kristoffersen fair, ärgerte sich aber über die Fans: "Das ist respektlos. Ich lebe in Schladming, das ist ein Heimrennen für mich."

ORF-Experte Benni Raich hatte kein Verständnis für die Schneeball-Werfer: "Da sind leider ein paar Wahnsinnige am Berg gestanden. Das geht gar nicht. Sowas brauchen wir nicht für den Sport. Hoffentlich gibt es da Zivilcourage und die Verrückten werden ausgeforscht."

(Heute Sport)