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ÖSV-Sexopfer Werdenigg klagt Schröcksnadel an

Heute Redaktion
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Der Missbrauchsvorwurf im ÖSV! Was wusste Boss Peter Schröcksnadel? Ein damaliges Opfer erklärt jetzt, dass auch im Jahr 2005 ein Fall bekannt war.

Nicola Werdenigg, österreichische Abfahrtsmeisterin von 1975 und Olympiavierte von 1976, hatte von sexuellen Übergriffen im heimischen Skisport bis hin zu einer Vergewaltigung durch einen Mannschaftskollegen während ihrer Karriere berichtet. Damals sei sie 16 Jahre alt gewesen. Auch von einem Skifabrikanten sei sie einmal unangemessen berührt worden. "Wer nicht mitspielen wollte, brachte seinen Startplatz in Gefahr", erklärte die Tirolerin.

Die 59-Jährige erinnerte sich auch an den Fall einer jüngeren Rennläuferin: "Sie wurde bei ihrem ersten Geschlechtsverkehr von einem Kollegen heimlich gefilmt, er hatte eine Kamera im Kasten versteckt. Das Video wurde später der Mannschaft vorgespielt. Das ging damals als Scherz durch. Ihm ist gar nichts passiert, sie hat sich zu Tode geschämt und den Sport geschmissen. Die Frau war ruiniert. Es war grausam, aber so war das damals eben."

"Das hätte Schröcksnadel wissen müssen"

ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel hat auf die Missbrauchsvorwürfe in den 1970er-Jahren nur halbherzig reagiert. "Wenn jetzt so etwas vorfallen würde, würden wir dazwischenfahren und kurzen Prozess machen", meinte der Tiroler, der seit 1990 im Amt ist.

Dem widerspricht jetzt allerdings Werdenigg. Im Gespräch mit Armin Wolf am Mittwoch in der ZIB 2 meinte sie, dass im Jahr 2005 ein Missbrauchsvorfall im Skiverband an Schröcksnadel herangetragen wurde. "Das müsste er wissen", klagte sie. (kp)