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Unfassbarer Schiri-Fehler kostet Salzburg das Finale

Salzburg schrammte denkbar knapp an einem Europacup-Wunder vorbei. In der Verlängerung machte ein Schiri-Patzer das Finale für Marseille möglich.

Heute Redaktion
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Schade, schade! Der Erfolgslauf von Red Bull Salzburg in der Europa League ist zu Ende. Die Bullen lieferten Qlympique Marseille einen aufopfernden Kampf, erzwangen sogar mit einem 2:0 die Verlängerung. In der 116. Minute entschied ein Schiedsrichter-Fehler die Partie für die Franzosen. Rolando traf nach einem Eckball, den es niemals hätte geben dürfen zum 2:1-Auswärtstor und damit zum Finale.

Von Beginn weg erwiesen sich die Gäste aus Frankreich als harte Nuss. Olympique machte hinten dicht, beschäftigte aber die Salzburg-Defensive auch immer wieder mit guten Angriffen. Wirklich gefährlich wurde es nur einmal, nach einem schönen Solo traf Munas Dabbur den Ball nicht richtig, Marseille-Goalie Pelé hatte trotzdem seine Probleme.

Mit 25 Jahren und 200 Tagen im Durchschnitt konnte die älteste Salzburger Europacup-Mannschaft seit eineinhalb Jahren auch in der zweiten Hälfte zunächst nicht richtig Druck erzeugen. Marseille hatte gleich nach Wiederanpfiff die große Chance auf die Führung, Valere Germain setzte seinen Volley aber daneben.

Salzburg startet Aufholjagd

Bis zur 53. Minute sah alles nach einer lockeren Angelegenheit für Marseille aus, doch dann startete Amadou Haidara einen unglaublichen Lauf. Niemand konnte den Mittelfeld-Motor aufhalten, mit dem Außenrist besorgte er das wunderschöne 1:0! Plötzlich war die ausverkaufte Bullen-Arena auch wieder "on fire", das Wunder wieder in Reichweite.

Plötzlich gewannen die Bullen fast alle Zweikämpfe, das Spiel lief wie auf einer schiefen Ebene in Richtung Marseille-Tor. Die Fans mussten nicht lange warten, Xaver Schlager drückte den Ball in der 66. Minute zur sehr verdienten 2:0-Führung über die Linie, es war aber noch ein Fuß eines Franzosen im Spiel. Egal, der Rückstand aus Marseille wurde ausradiert.

Schiri-Patzer sorgt für Entscheidung

Dann wachte auch Olympique wieder auf, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch in der Schlussphase. Treffer gab es aber keine mehr, eine Verlängerung musste her. Die Partie blieb auch in der Overtime unheimlich intensiv, Duje Caleta-Car hatte den Aufstieg auf dem Kopf, aber Goalie Pelé fischte das Leder gerade noch raus.

In der 116. Minute kostete ausgerechnet ein eklatanter Fehler von Schiedsrichter Sergej Karasev den Bullen das Finale. Anguissa zog an der Strafraumgrenze ab und traf einen Mitspieler. Zum Unverständnis aller gab es Eckball. Rolando stocherte die Kugel zum 2:1 über die Linie, somit war der Aufstieg von Marseille in trockenen Tüchern.

Den bitteren Schlusspunkt setzte noch Amadou Haidara, der mit Gelb-Rot vom Platz flog. Ein extrem bitteres Ende für einen historischen Fußball-Abend! Dass Salzburg das Spiel mit 2:1 gewonnen hat, interessierte schlussendlich niemanden mehr, die Bullen wurden aber mit Standing Ovations verabschiedet.

(Heute Sport)