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Rapid: Verfassungsschutz in Haus von Anti-Kickl-Fan

Der Verfassungsschutz ermittelt gegen Rapid-Fans. Einer bekam einen Hausbesuch wegen des Droh-Plakats gegen Kickl und Mahrer.

Heute Redaktion
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Während der Partie gegen Wolfsberg hisste ein vermummter Rapid-Chaot im "Block West" ein Plakat. Im Gewehr-Fadenkreuz zu sehen: Innenminister Herbert Kickl (FP) und ÖVP-Polizeisprecher Karl Mahrer, die ein Pyro-Verbot in den Fußballstadien fordern. Mahrer reagierte im Gespräch mit "Heute": "Natürlich machen einen die Bilder betroffen."

Hausbesuch vom Verfassungsschutz



Am Dienstag enthüllte der "Standard", dass sich schon am Sonntag der Verfassungsschutz eingeschaltet habe. Schon während des 5:1-Heimsieges von Rapid gegen den WAC sollen Polizei-Einheiten in und um das Stadion zusammengezogen worden sein. Weiters: "Der Verfassungsschutz konnte einen Täter ausforschen, dem das Delikt der 'gefährlichen Drohung' vorgeworfen wird."

Er sei noch am Sonntag von drei Beamten des LVT, des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, zu Hause besucht worden. Es ist von einer freiwilligen Begehung und einer Befragung die Rede. Polizeisprecher Daniel Fürst bestätigte am Dienstag, dass es eine Befragung gegeben habe. Der Verdächtige sei aber bisher nicht geständig.

Mögliche Konsequenz



Der Tatbestand der gefährlichen Drohung könnte für den Täter ernste Folgen haben. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft.

Viel wird von der Auslegung abhängen. Handelt es sich um eine "gefährliche Drohung" oder um eine "politische Meinungsäußerung"? Letzteres stammt aus dem Mund von Rechtsanwalt Nikolaus Rosenauer, Präsidiumsmitglied von Rapid. Das Transparent werde "willkürlich missdeutet, wenn man darin etwas anderes als eine politische Meinungsäußerung" sehe, schreibt der "Standard".

Mahrer weiter gegen Pyrotechnik



Mahrer lässt sich durch das Plakat jedenfalls nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen: "Das ändert nichts an unserer Einstellung: Wir wollen in den Stadien keine Pyrotechnik, sie ist zu gefährlich."

Bundesliga: "Inakzeptabel"



Die Bundesliga verurteilt das Plakat gegenüber "Heute" scharf: "Es ist inakzeptabel, dass Personen in einem Fadenkreuz dargestellt werden. Übermitteln die Behörden Daten, werden Stadionverbotsverfahren eingeleitet."

(Heute Sport)