Sport
"Krammer hätte Leute zurückpfeifen müssen"
Rapid auf Trainer-Suche! Alte Probleme beschäftigen den Rekordmeister weiter. Sky-Experte Alfred Tatar kritisiert Klub-Boss Michael Krammer.
Goran Djuricin ist als Rapid-Trainer Geschichte. Die sportliche Talfahrt ließ der Klubführung keine andere Wahl. Nach dem 0:2 gegen St. Pölten zog Sportdirektor Fredy Bickel die Reißleine.
Der Schweizer hat nun die Aufgabe, rasch einen neuen Coach zu finden. Bereits am Donnerstag gastieren die Hütteldorfer in der Europa League bei den Glasgow Rangers. In der Meisterschaft, in der man nach neun Runden nur bei neun Punkten hält, geht es drei Tage später gegen Mattersburg weiter.
Das Trainer-Karussell in Hütteldorf hat Fahrt aufgenommen. Bereits am Dienstag soll der neue grün-weiße Cheftrainer präsentiert werden.
"Diese Leute besudeln den Rapid-Geist"
Die Bilanz ist verheerend: Nach neun Spielen elf Punkte hinter St. Pölten, 18 Zähler hinter Salzburg. Da deckt das Erreichen der Gruppenphase in der Europa-League und der Achtelfinal-Einzug im Cup nichts. Rapid ist in der Krise! Diese Krise dauert schon länger und ist ganz sicher nicht am Trainer und am Namen Goran Djuricin festzumachen.
Sky-Analytiker Alfred Tatar übt Kritik am unethischen Verhalten von Teilen der Rapid-Anhänger und am Nicht-Eingreifen von Rapid-Boss Michael Krammer. Über die Fans meinte Tatar: "Diese Leute besudeln den Rapid-Geist. Der Rapid-Geist bedeutet: Gemeinsam kämpfen. Was sie tun, ist dagegen kämpfen." Nachsatz: "Allerdings möchte ich Herrn Krammer nicht von Schuld freisprechen. Er hätte die Leute, die das herangezüchtet haben, viel früher zurückpfeifen sollen."
Die Freistellung von Djuricin sah Tatar als notwendig – aus
sportlichen Gründen und nicht als Werk der Fans: "Von der Mannschaft gab es keine Reaktion. Heute hätte man einen Befreiungsschlag benötigt, aber die Körpersprache hat gezeigt, es geht nicht mehr weiter. Das Entscheidende ist, was die Mannschaft ausstrahlt. Fredy Bickel hat erkannt, dass jetzt dieser Moment ist."
"Wer tut sich das an?"
Auf den neuen Trainer wartet laut Tatar eine schwere Aufgabe.
"Es ist keine einfache Sache, für einen Trainer, Rapid mit diesem Stimmungsbild zu übernehmen. Wer tut sich das an? Der Rucksack ist schwer mit Wackelsteinen gefüllt und man sollte lieber nicht in den Brunnen schauen."
(Heute Sport)