WM 2022
Zweiter Journalisten-Tod in wenigen Tagen bei WM
Nur wenige Tag nach US-Journalist Grant Wahl ist bei der Fußball-WM auch der Fotograf Khalid al-Misslam verstorben.
Der Fotojournalist Khalid al-Misslam ist aus bislang ungeklärten Gründen bei der Fußball-WM 2022 gestorben.
Das gab sein TV-Sender "Al Kass TV" am Montag auf Twitter bekannt: "Al-Misslam, ein Katarer, starb plötzlich, als er über die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Katar 2022 berichtete. Wir glauben an Allahs Barmherzigkeit und Vergebung für ihn und sprechen seiner Familie unser tiefstes Beileid aus."
Damit ist al-Misslam nach dem US-Journalisten Grant Wahl der zweite verstorbene Journalist bei der WM in kürzester Zeit.
Der renommierte US-Sportjournalist Grant Wahl war während des Viertelfinales zwischen Argentinien und den Niederlanden gestorben. Verschiedene Reporter, die in der Nähe des 48-Jährigen saßen, berichteten, Wahl sei am Freitagabend während der Verlängerung des Spiels im Lusail-Stadion von Doha auf der Medientribüne zusammengebrochen und habe nicht wiederbelebt werden können.
Wahl hatte laut Nachrichtenagentur AP am Montag geschrieben, er sei in einem Krankenhaus gewesen, weil ihn sein Körper im Stich gelassen habe. "Drei Wochen mit wenig Schlaf, viel Stress und viel Arbeit können einem das antun", schrieb Wahl. Covid habe er nicht gehabt. Im Krankenhaus habe man ihm gesagt, dass er wahrscheinlich eine Bronchitis habe. "Sie gaben mir ein Antibiotikum und einen starken Hustensaft, und ein paar Stunden später geht es mir schon etwas besser. Aber trotzdem: Nicht gut." Wahl hatte unter anderem für "Sports Illustrated" und den Sender CBS gearbeitet.
Vor dem Vorrunden-WM-Spiel USA gegen Wales am 21. November war Wahl eigenen Angaben zufolge für 25 Minuten von Sicherheitskräften festgehalten worden, weil er ein T-Shirt in Regenbogenfarben trug, um seine Unterstützung für die LGBTQI*-Community zu demonstrieren. LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und Transgender. Jeder Buchstabe steht für die eigene Geschlechtsidentität oder die sexuelle Orientierung. Homosexualität ist in Katar verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft.
Grant Wahls Bruder Eric sieht einen Zusammenhang zwischen dem Regenbogen-T-Shirt und dem Tod des Journalisten. "Mein Name ist Eric Wahl. Ich bin der Bruder von Grant und ich bin schwul", sagt er auf seinem Instagram-Account. "Wegen mir hat er das Regenbogenshirt bei der WM getragen. Ich glaube nicht, dass mein Bruder einfach gestorben ist, ich glaube, er wurde umgebracht."