Wissenschaftlich bestätigt

Zusammenarbeit wirkt: Ozonloch schließt sich

Lange Zeit waren FCKW in unzähligen Produkten enthalten, schädigten aber die lebenswichtige Ozonschicht. Die strengen Verbote zeigen Wirkung.
20 Minuten
11.03.2025, 07:44

Lange galt das Ozonloch über der Antarktis als eines der gravierendsten Umweltprobleme unserer Zeit. Jahrzehntelang setzten Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) der schützenden Gasschicht in der Stratosphäre zu, die uns vor schädlicher UV-Strahlung bewahrt.

Doch nun gibt es gute Nachrichten: Forschende des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben erstmals wissenschaftlich fundierte Beweise geliefert, dass sich das Ozonloch tatsächlich erholt – und das dank der internationalen Anstrengungen zur Reduzierung der FCKW.

Darum ist die Ozonschicht so wichtig

Ozon ist ein Spurengas, das in 15 bis 30 Kilometern Höhe besonders konzentriert vorkommt und dort wie ein Schutzschild gegen die schädlichen UV-B- und UV-C-Strahlen der Sonne wirkt. Diese Strahlung kann nicht nur Hautkrebs und Augenerkrankungen verursachen, sondern auch ganze Ökosysteme schädigen.

Vor allem über der Antarktis klaffte in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder ein riesiges Ozonloch. Schuld daran waren vor allem FCKW, die einst in Spraydosen, Kühlschränken und Klimaanlagen verwendet wurden. Als man in den 1980er-Jahren erkannte, wie stark diese Chemikalien die Ozonschicht abbauen, reagierte die internationale Gemeinschaft: 1987 wurde das Montreal-Protokoll verabschiedet, das den Einsatz dieser Stoffe weltweit drastisch reduzierte.

So gingen die Forschenden vor

Schon in den vergangenen Jahren gab es Hinweise darauf, dass sich das Ozonloch langsam schließt. Doch ob dies tatsächlich eine Folge der FCKW-Verbote oder lediglich eine natürliche Schwankung war, blieb unklar – bis jetzt. Ein Team um die Atmosphärenforscherin Susan Solomon nutzte eine spezielle Analysemethode, das sogenannte "Fingerprinting", um die direkten Auswirkungen des Montreal-Protokolls auf die Ozonschicht zu untersuchen. Ihre Ergebnisse wurden Anfang März im renommierten Journal "Nature" veröffentlicht.

Mit Simulationen und Satellitendaten konnten die Forschenden nun mit 95-prozentiger Sicherheit nachweisen, dass sich das Ozonloch über der Antarktis aufgrund der verringerten FCKW-Emissionen erholt. "Es gibt viele qualitative Belege dafür, dass sich das Ozonloch verbessert. Aber dies ist die erste Studie, die das Vertrauen in die Erholung quantifiziert", erklärt Solomon.

2035 erstmals gar kein Loch mehr?

Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte es laut Solomon bereits um das Jahr 2035 erstmals eine Saison geben, in der sich gar kein Ozonloch mehr über der Antarktis bildet. Und einige Menschen werden es wohl noch erleben, dass das Ozonproblem vollständig der Vergangenheit angehört. "Das ist ein bedeutender Meilenstein für den Umweltschutz", sagt Studienautor Peidong Wang. "Und ein Zeichen dafür, dass internationale Kooperation tatsächlich positive Auswirkungen haben kann."

Gleichzeitig eröffnet Elon Musk ein neues Problem: Tausende seiner Starlink-Satelliten werden in den nächsten Jahren in der Atmosphäre verglühen und dabei tonnenweise Aluminiumoxid-Nanopartikel freisetzen. Diese können eine Ozon-schädliche Reaktion auslösen, bei der sie selbst nicht abgebaut werden. Heißt: Sie könnten das wichtige Ozon auf Jahrzehnte hinaus zerstören. Forscher sind darüber "sehr besorgt". "Heute" berichtete:

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