Kein WC, Kritik an Warteraum
"Zugiger Glaskäfig" – wieder Ärger über ÖBB-Bahnhof
Wieder Aufregung um die ÖBB: Einen Fahrgast bringen aber nicht Verspätungen auf die Palme, sondern ein Warteraum am Bahnhof. "Heute" hat die Details.
Passagiere rümpfen die Nase: Die Zugstation in Kremsmünster (Bez. Kirchdorf) wurde vor Kurzem umfassend saniert wiedereröffnet. Aber: Dass sie über kein WC verfügt, stinkt Reisenden gewaltig. "Eine Toilette sowie einen Hinweis nach der nächstgelegenen Toilette sucht man vergeblich", wandte sich ein Mann an "Heute".
Was dem Mann zusätzlich aufstößt: Das nächste stille Örtchen befindet sich erst am Marktplatz. Der ist rund 700 Meter und damit etwa neun Gehminuten entfernt.
Empörung und Beruhigung
Das fehlende Klo sorgte für eine Welle der Empörung: "Dass man im Jahr 2024 wildpinkeln muss, weil es auf Bahnhöfen keine stillen Örtchen gibt, ist schon besonders armselig und primitiv", meinte etwa ein User. Mehrere Leser berichteten von weiteren Stationen ohne Toiletten.
Die ÖBB waren auf Anfrage um Beruhigung bemüht: Wegen wiederholter Vandalenakte seien WCs erst ab einer gewissen Frequenz vorgesehen, erklärte Sprecher Christopher Seif. Und: Im Gegensatz zu früheren Zeiten gebe es mittlerweile in so gut wie allen Zügen Toiletten.
Neue Kritik
Jetzt der nächste Stunk: Ein weiterer aufgebrachter Leser hat sich an unsere Redaktion gewandt. Er berichtet, dass der alte Kremsmünsterer Bahnhof ein WC, eine Fahrdienstleitung und einen geheizten Wartesaal hatte. Im Neubau sehe das anders aus: "Der 'Warteraum' ist ein zugiger, kleiner Glaskäfig, der höchstens wenige Fahrgäste vor Regen schützen kann", schreibt der Mann.
Und weiter: "Ein witziges Detail ist, dass in unmittelbarer Nähe dieses Nicht-Bahnhofes bei der Bushaltestelle ein schönes Wartehüttchen mit wettergeschützten Sitzgelegenheiten und mit einer ultramodernen Busanzeigetafel errichtet wurde."
„In unmittelbarer Nähe dieses Nicht-Bahnhofes wurde bei der Bushaltestelle ein schönes Wartehüttchen mit wettergeschützten Sitzgelegenheiten errichtet.“
Den ÖBB sei scheinbar nicht bewusst, welche Bedeutung der Markt Kremsmünster mit seinem Stift, dem darin untergebrachten Gymnasium und den Sammlungen in der Sternwarte habe, ärgert sich der Oberösterreicher.
155 Minuten Wartezeit auf Zug
Der Schnee war schuld: Vor wenigen Wochen kam es im Zugverkehr zu massiven Probleme. Fahrgäste sollten in Linz auf einen ICE sogar 155 Minuten warten.
Reaktion der Bundesbahnen: Es soll auch künftig Entschädigungen geben. Bei mehr als einer Stunde Verspätung bekommt man 25 Prozent des Ticketpreises erstattet, bei mehr als zwei Stunden sogar die Hälfte.