Österreich
Zug-Crash: Unfallstelle geräumt, Millionenschaden
Nach dem fatalen Zugunglück in Völlerndorf bei Sankt Pölten Dienstagmorgen, konnte die Unfallstelle über Nacht geräumt werden. Die Strecke bleibt aber gesperrt.
34 Verletzte (drei davon schwer, bei einem Opfer ist der Zustand kritisch), 82 Sanitäter, sechs Notärzte, drei Rettungshubschrauber, 50 Feuerwehrmitglieder und ein vermutlicher Schaden im zweistelligen Millionenbereich – das ist die Bilanz des schweren Zugunfalls am Dienstagmorgen in Völlerndorf bei Sankt Pölten, bei dem Waggons der Mariazellerbahn entgleist und umgestürzt waren ("Heute" berichtete).
Eine Extraschicht legte die NÖVOG in der Nacht zum Mittwoch ein, die umgestürzten Waggons wurden aufgestellt und abtransportiert, sie sollen nun in der Schweiz repariert werden. NÖVOG-Chef Gerhard Stindl erklärte im Gespräch mit "ORF NÖ", man gehe von einem Schaden in zweistelliger Millionenhöhe aus. Wie berichtet, war der Zug – die "Himmelstreppe" – in dem Streckenabschnitt anstatt mit den erlaubten 35 km/h mit 55 km/h gefahren. Ob dies an menschlichem Versagen lag oder ein technisches Gebrechen Schuld an der überhöhten Geschwindigkeit war, ist nun Gegenstand der Ermittlungen.
Zugführer kann sich nicht an Crash erinnern
Der Zugführer steht jedenfalls nach wie vor unter Schock, er könne sich an den Unfall nicht erinnern. Alkoholisiert sei er jedenfalls nicht gewesen, so Stindl. Er wird, ebenso wie die restlichen Mitarbeiter, von einem Kriseninterventionsteam betreut.
Seitens der Staatsanwaltschaft St. Pölten wurde nun ein Sachverständiger beauftragt. Die Strecke zwischen St. Pölten und Ober-Grafendorf bleibt bis auf weiteres – laut NÖVOG vermutlich eine Woche lang – gesperrt, Schäden an der Oberleitung und der Brücke müssen erst behoben werden. Es gibt einen Schienenersatzverkehr.
(nit)