Krise reißt nicht ab
Zu wenig Aufträge – Firma wirft Hunderte Menschen raus
Die Krise schlägt einmal mehr zu: Eine Branche will einfach nicht mehr in die Gänge kommen. Die bittere Folge: Hunderte Kündigungen.
Es waren gute Nachrichten: Noch im Vorjahr steuerte der Technologie-Konzern Fronius mit der Zentrale in Sattledt (Bez. Wels-Land) ungebremst auf Wachstumskurs. Das Unternehmen gab damals bekannt, dass es dringend 1.300 Mitarbeiter braucht.
Nicht einmal eineinhalb Jahre später dann die bitteren Neuigkeiten: Wegen der nicht enden wollenden Solarkrise und dem anhaltend schwachen Absatz mussten 350 Beschäftigte gehen.
Doch damit nicht genug: Jetzt werden noch einmal fast doppelt so viele Arbeitsplätze abgebaut. Davon betroffen: 450 Menschen an den österreichischen Standorten in Sattledt, Wels, Thalheim (Bez. Wels-Land) und Pettenbach (Bez. Kirchdorf).
Außerdem trifft das Sparprogramm auch noch ausländische Tochtergesellschaften – hauptbetroffen: Deutschland und Tschechien. Hier fallen in Summe 200 Jobs weg.
Verantwortlich für die zusätzlichen massiven Kürzungen: Die Markteinschätzungen mussten drastisch nach unten korrigiert werden. Es sei für heuer mit einem noch geringeren Wachstum zu rechnen als ursprünglich angenommen, heißt es.
Brutales Auf und Ab
Die Branche erlebte in der jüngsten Vergangenheit ein brutales Auf und Ab: Zuerst herrschte ein regelrechter Photovoltaik-Boom, später brach der Markt aber ein. Die Konsequenz: Die vollen Lager konnten nicht abgebaut werden.
In den vergangenen zwei bis drei Jahren erhöhte sich der Personalstand bei Fronius um etwa 2.000 auf 8.000. Durch die nunmehrigen Streichungen wird er rund 7.000 ausmachen. Einen weiteren Abbau schließt das Unternehmen nicht aus.