Viele Lehrer am Limit

"Zu viel Hausübung" – Eltern drohen mit Rechtsanwalt

Schon kurz nach Schulstart brodelt es an manchen Schulen. Grund: Manche Eltern mischen sich ein, klagen über zu viel Druck, drohen teils mit Anwälten.

Oberösterreich Heute
"Zu viel Hausübung" – Eltern drohen mit Rechtsanwalt
Viele Eltern klagen kurz nach Schulbeginn über das hohe Lernpensum, zu viel Hausübungen.
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Kaum hat die Schule begonnen, gibt es schon Brösel. Und zwar zwischen manchen sehr engagierten Eltern und den Lehrerinnen und Lehrern ihrer Kinder. Zuletzt hatte ja schon der Umgang mit Handys an den Schulen für Wirbel gesorgt.

Der Vater eines Volksschülers aus dem Bezirk Wels-Land ärgerte sich in einem Posting auf Facebook: "Am zweiten Schultag in der Früh einen Test, dazu 14 Seiten Hausübung und ein Fragenkatalog, der zu Hause zu erlernen ist, weil in drei Wochen ein Test dazu stattfindet. Ist das normal in der vierten Klasse Volksschule oder besteht hier Handlungsbedarf?"

Vater ärgert sich in Facebook-Posting

Zahlreiche Eltern konnten den Ärger nachvollziehen, schrieben ihre Meinung in Kommentaren unter dem Beitrag. Ein Gespräch mit den Lehrern oder der Direktorin hätte dem Vater wohl viel Kummer erspart, offenbar handelte es sich um ein Missverständnis, wie die Bildungsdirektion in einem Statement gegenüber der "Krone" schrieb: "Es handelt sich nicht um einen Test, sondern um eine Lernstandserhebung – so wird festgestellt, wie viel Wissen des Vorjahres noch übrig ist und wo mit dem Lernstoff eingestiegen werden kann. Das Ergebnis fließt nicht in die Note ein!"

Es gibt da nichts mehr, was es nicht gibt
Paul Kimberger
Pflichtschullehrervertreter in Österreich

Viel Lärm um nichts also? "Heute" fragte bei Lehrergewerkschafter Paul Kimberger nach. Er betont, dass Eltern zwar meistens nur das Beste für ihr Kind wollen. Aber: "Manchmal wollen sie auch nur ihre Vorstellungen und Wünsche durchsetzen". Das gehe so weit, dass bei schlechten Noten, zu viel Hausübung oder anderen Problemen immer öfter auch mit Anwälten gedroht wird. "Es gibt da nichts mehr, was es nicht gibt".

Ein Problem seien die Sozialen Netzwerke. "Dort gibt es teilweise Mobbing", so Kimberger. Eltern würden die Namen von Pädagogen veröffentlichen und schimpfen. "Da werden die Grenzen des guten Benehmens oft überschritten". Man unterstütze die Lehrer in solchen Fällen auch rechtlich, so Kimberger.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Schon kurz nach Schulstart gibt es Spannungen zwischen engagierten Eltern und Lehrern, da einige Eltern über zu viel Druck und Hausaufgaben klagen und teils mit Anwälten drohen
    • Ein Missverständnis über eine Lernstandserhebung führte zu einem Facebook-Posting eines verärgerten Vaters, was die Bildungsdirektion als unnötigen Aufruhr bezeichnete, während Lehrergewerkschafter Paul Kimberger auf die zunehmenden Probleme durch soziale Netzwerke und das Verhalten mancher Eltern hinwies
    red
    Akt.