Glattauer gibt Noten

Zu radikal: Gehirnwäsche für Kinder in falscher Moschee

"Heute"-Kolumnist Niki Glattauer lobt Bildungsminister Martin Polaschek, kritisiert einen radikal-islamischen Verein und übt sich im Zahlenvergleich.

Niki Glattauer
Zu radikal: Gehirnwäsche für Kinder in falscher Moschee
"Heute"-Kolumnist Niki Glattauer kritisiert einen radikal-islamischen Verein, der eine "Moschee" betreibt. ("Heute"-Montage)
Getty Images, Sabine Hertel

"Heute"-Kolumnist Niki Glattauer beschäftigt sich diesmal mit mehreren unterschiedlichen Themen: Die Bandbreite reicht dabei von der Reform der Deutschförderklassen über eine "Moschee", die selbst der Islamischen Glaubensgemeinschaft zu radikal war, bis zum Zahlenvergleich von ukrainischen und syrischen Kindern in Wien (Spoiler: Es gibt mehr syrische!).

Zuerst Deutsch, dann in die Klasse: Jawohl!

Jetzt starte ich zu Schulbeginn doch glatt mit Lob für unseren zukünftigen Ex-Bildungsminister ;-). Martin Polascheks Auftrag an sein Haus, die rohrkrepierenden Deutschförderklassen generalzusanieren (und zwar nach dem Vorbild des pink-roten Wiener Modells der "Orientierungsklassen") kam spät, aber er kam. Kinder, egal welchen Alters, sollen künftig – im Vorschul-Modus – zuerst Deutsch lernen, bevor sie in reguläre Klassen dürfen. Schluss mit Wischiwaschi. Dafür braucht es jetzt neue Gesetze und neue Lehrpläne. Her damit!

Gefühlt hundertmal habe ich geschrieben, dass man Zuwanderkindern – ihrer hohen Zahl geschuldet – das nötige Deutsch (und die wichtigsten Kodizes unseres Landes) nur noch außerhalb des normalen Unterrichts beibringen kann. Zu ihrem eigenen Wohl, dem aller anderen Kinder – und dem unserer Lehrerinnen, vor allem in den städtischen Volks- und Mittelschulen. Sonst haben wir dort nämlich bald keine mehr.

Note: Gut so

Gehirnwäsche für Schüler in falscher Moschee

Inzwischen sind die Taylor-Swift-Anschlagspläne kalter Kaffee, aber ich gieße heißen frisch ein: Nach letzten Erkenntnissen der Behörden hat sich der (nicht geständige) Mittäter Luca K. (17) ja weniger im Internet "radikalisiert" als in einem Gebetshaus in Wien-Meidling. Im selben, wie der in Österreich geborene Albaner Kujtim F., der 2020 in der Wiener City vier Menschen tötete, und jener 17-Jährige, der auf dem Wiener Hauptbahnhof ein Messerattentat verüben wollte (bevor er zum Glück die Nerven wegschmiss).

Nun ist diese "Moschee" aber gar keine Moschee, denn unsere "Islamische Glaubensgemeinschaft" hat sie samt ihrem bosnischen Imam Muhammed P. schon vor Jahren ausgeschlossen: zu radikal! Doch jetzt kommt's: Offen ist sie trotzdem! Als Verein! Mit Öffnungs- und Gebetszeiten, zu denen Kinder, die vormittags die Schulbank drücken, nachmittags Gehirnwäschen bekommen. Herr Minister Karner, haben wir keine Vereinspolizei mehr...?

Note: Nicht genügend

5.000 Kinder aus der Ukraine, 10.000 aus Syrien

Es waren vier Zahlen, im "Standard" von einem Poster nebenher genannt. "Die Zahl der ukrainischen Kinder im schulpflichtigen Alter in Wien hat im letzten Jahr abgenommen", schrieb er und verglich:

• Ukrainer in Wien, Altersgruppe 5-14: 01.01.2023: 5.313. 01.01. 2024: 4.730

• Syrer in Wien, Altersgruppe 5-14: 01.01.2023: 7.309. 01.01. 2024: 9.865.

Wie, schob es sich mir da in den Hinterkopf, kann es sein, dass wir in Österreich doppelt so viele schulpflichtige Kinder aus Syrien haben wie aus der Ukraine? Kiew liegt näher an Wien als Bregenz, es herrscht Krieg, die Menschen flüchten. Und dennoch schafft es Europas idiotische Zuwanderungspolitik, dass wir doppelt so viele Kinder aus einem völlig fremden Teil der Welt zu integrieren haben wie aus einem Land, das quasi unser Nachbarland ist...

Note: Unbefriedigend

Auf den Punkt gebracht

  • Niki Glattauer lobt Bildungsminister Martin Polaschek für die Reform der Deutschförderklassen, kritisiert jedoch scharf einen radikal-islamischen Verein, der trotz Ausschlusses weiterhin Kinder indoktriniert
  • Zudem hinterfragt er die Zuwanderungspolitik Europas angesichts der hohen Zahl syrischer Kinder im Vergleich zu ukrainischen Kindern in Wien
NG
Akt.