Oberösterreich
Zu hohe Strompreise – Pärchen muss Hochzeit absagen
Es sollte der schönste Tag im Leben eines Paares sein. Doch die extrem hohen Stromkosten drohen die Heirat zu kippen.
Wenn die Teuerung einen Strich durch die (Strom-)Rechnung macht. Einem Paar droht jetzt aufgrund der hohen Strompreise sogar eine Verschiebung ihrer Hochzeit: "Wir wollen die kirchliche Hochzeit nachholen, wissen aber jetzt nicht, wie wir uns dieses Fest leisten sollen", sagt Daniel S. (34) gegenüber der "Kronen Zeitung".
Der Familienvater lebt mit seiner Frau und drei Kindern (2, 4 und 6 Jahre) in Waizenkirchen (Bez. Grieskirchen) in Miete.
Hohe Stromkosten für Familie
Die Stromkosten waren bereits hoch, jetzt werden sie weiter erhöht: Von 267 auf 649 Euro pro Monat. "Die Fixkosten liegen jetzt bei über 2.000 Euro", klagt der 34-Jährige. "Und das bei 2.700 Euro Einkünften."
„"Die Fixkosten liegen jetzt bei über 2.000 Euro. Und das bei 2.700 Einkünften." Der Familienvater Daniel S. ist verzweifelt“
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"Die Menschen sind verzweifelt", sagt der SPÖ-OÖ-Vorsitzende Michael Lindner. "Sie erhalten Post vom landeseigenen Energiedienstleister mit bis zu vervierfachten Gaspreisrechnungen." Laut Lindner zahlte ein oberösterreichischer Pensionist im Dezember 160 Euro, ab Jänner muss er 540 Euro bezahlen. Der Politiker fordert gegen die Teuerung einen Strompreis- und Gaspreisdeckel sowie eine Wärmekostenbremse.
„"Die Menschen sind verzweifelt." SPÖ-OÖ-Vorsitzender Michael Lindner“
Lindner warnt vor drastischen Folgen für die heimische Wirtschaft: "Auch die Arbeitsplätze kommen in Oberösterreich unter Druck, wenn im Unterschied zum benachbarten Deutschland in Österreich keine wirksamen Maßnahmen gegen hohe Energiepreise gesetzt werden", so Lindner. Die oberösterreichische Landesregierung müsse hier "eingreifen". Linder verlangt eine Sondersitzung zum Thema.
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Wiener klagt über hohe Heizkosten
"Ich soll ab jetzt monatliche Teilzahlungen von 374 Euro ableisten – und da ist der Strom noch nicht einmal dabei", klagt Werner (56) aus Wien. Doch seine Wohnung hat nur 32 Quadratmeter.
Dem arbeitsunfähigen Notstandshilfe-Empfänger flatterte zum Jahreswechsel eine bedenklich hohe Vorschreibung seines Fernwärme-Verrechners ins Haus. "Heute" hat berichtet.