So federt Ried die Teuerung ab
Zu hohe Kosten – erstes Freibad ändert Öffnungszeiten
Immer mehr Gemeinden in Österreich stöhnen unter hohen Kosten. In Ried (OÖ) sperrt das Freibad bei Schlechtwetter zu, es wird nicht so viel geheizt.
Quer durchs ganze Land haben Kommunen mit hohen Kosten, Personalnot und extrem schwieriger Budgeterstellung zu kämpfen. Ein Mitgrund: Die (durch den Bund) vorgegebenen Ausgaben steigen rapide an, gleichzeitig gibt es aber viel zu wenig Gelder über den Finanzausgleich.
Zahlreiche Gemeinden haben in teils verzweifelten Appellen an Bund und Länder auf die dramatische Situation hingewiesen. In Ried beispielsweise waren zahlreiche Projekte, Vereinsförderungen und Hilfsgelder für die Bevölkerung schlichtweg nicht mehr leistbar - "Heute" und andere Medien haben ausführlich berichtet.
Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat nun ein Hilfspaket für die Gemeinden angekündigt. Die Details werden derzeit noch ausverhandelt, die Gemeinden könnten vom Land etwa durch eine Sondertranche an sogenannten Bedarfszuweisungsmitteln Hilfe bekommen.
Gewinnausschüttung hilft vorerst
In Ried hat der Gemeinderat den Beschluss des Budgets deshalb vorerst noch einmal verschoben. Fix ist aber schon, dass die Stadt im Innviertel (12.000 Einwohner) mit einem "Zukunftsplan" die schlimmsten Einsparungen verhindern will.
Mit einer Gewinnausschüttung der Energie Ried sollen nun vorerst einmal die schlimmsten Löcher im Budget gestopft werden. So sollen vor allem Sozial-, Sport- und Kulturvereine weiterhin Geld bekommen, vorerst zumindest 50 Prozent, wie SPÖ-Vizebürgermeister Peter Stummer im Gespräch mit "Heute" verrät.
Der Weihnachtszuschuss für Bedürftige kann so beispielsweise ebenfalls weiterhin bezahlt werden. Künftig soll es zudem ein genaues Monitoring der Finanzen geben. "Für bessere Planbarkeit", so Stummer.
„Wir haben den Weihnachtszuschuss wieder reinverhandelt“
Einige Sparmaßnahmen wird es aber weiterhin geben. Aufgrund der extrem gestiegenen Kosten fürs Heizen mit Geothermie muss man darauf künftig verzichten, stattdessen wird mit Solarenergie geheizt. Nachteil: Bei Schlechtwetterperioden bleibt das Wasser kälter, auch zum Saisonbeginn ist das Becken nicht gleich 26 Grad warm.
Weitere Maßnahme: Wenn das Wetter um 14 Uhr schlecht ist, wird das Bad künftig für den Rest des Tages zugesperrt. "Früher war es so, dass man bei gutem Wetter um 16 Uhr wieder aufgesperrt hat", so Stummer. Die Personalnot hat man in Ried aber in den Griff bekommen, im Freibad gibt es Ferialpraktikanten und Gemeindeangestellte.