Am Flughafen Wien

Zoll fischt Haifischzähne und 1 Mio. Euro aus Gepäck

Bilanz am Flughafen Wien: Der Zoll griff 2023 bei Passagieren mehr als 100 Kilo Drogen, Elfenbein und 1 Million Euro Bargeld auf. Das ist nicht alles!

Thomas Peterthalner
Zoll fischt Haifischzähne und 1 Mio. Euro aus Gepäck

Die Reiselust stieg im Vorjahr wieder stark an. 29,5 Millionen Passagiere wurden am Flughafen Wien im Vorjahr insgesamt verzeichnet. Die 83 Zoll-Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun. Sie kontrollierten das Gepäck von 48.852 Passagieren. Dabei gab es 4.146 Aufgriffe. Rund 113 Kilo Drogen, 1 Million Euro nicht angemeldetes Bargeld, 15.000 Stück illegale bzw. gefälschte Medikamente und 3,8 Tonnen Lebensmittel wurden gefunden. 

"Der Flughafen Wien verzeichnete 2023 einen starken Passagierzuwachs. Dementsprechend nahmen auch die Schmuggelversuche wieder zu. Unsere Zöllnerinnen und Zöllner kontrollieren jedoch mit ihrer Erfahrung, mit Risikoanalysen und mit technischer und tierischer Unterstützung gezielt und äußerst erfolgreich, wie die Resultate des letzten Jahres zeigen. Die Arbeit ist für den Schutz der österreichischen Wirtschaft und Bevölkerung äußerst wichtig. Ich danke unseren Zöllnerinnen und Zöllnern für ihre professionelle und engagierte Tätigkeit", so Finanzminister Magnus Brunner (VP). 

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157 Drogen-Treffer

Im Bereich der Suchgiftkontrollen gelangen den Beamtinnen und Beamten am Flughafen Wien 157 Aufgriffe. Sie stellten dabei mehr als 70 Kilo cannabishältige Produkte wie Cannabiskraut, Cannabisharz und Cannabisöl, 3,2 Kilo Heroin, 62,5 Gramm Kokain, 8,9 Kilo Designerdrogen, 2,6 Kilo psychoaktiver Substanzen inklusive MDMA, 26 Tabletten und 100 Milliliter Opium bzw. Morphium sicher. Dazu kamen noch zehn Liter suchtgifthaltiger Medikamente und 28 Kilo Khat.

Klassiker Tabak, Uhren, Schmuck

Auch fast 600.000 Zigaretten wurden am Airport im Vorjahr sichergestellt. ADazu kommen noch 239 Kilogramm Rauchtabak und 2.362 Zigarren. Die Aufgriffe von Uhren und Schmuck hatten einen Gesamtwert von über 2,2 Millionen Euro, darunter ein Paar Ohrringe im Wert von 121.520 Euro sowie ein Ring im Wert von 42.000 Euro aus Zürich. Auch Taschen und Textilien im Wert von 346.231 Euro wurden beschlagnahmt.

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    Sogar ein Haifisch-Gebiss wurde am Flughafen Wien bei einem Passagier entdeckt. 
    Sogar ein Haifisch-Gebiss wurde am Flughafen Wien bei einem Passagier entdeckt.
    Helmut Graf

    Giraffenknochen und Haifischzähne

    Auch tierische Funde gab es in so manchem Koffer. 49 Seepferdchen, 10 Stück Elfenbeinschnitzereien, 3,47 Kilo amerikanischer Ginseng, ein Giraffenknochen, 5 Kilo Kaviar, 17 Stück Kobra-Balsam und sogar ein Gebiss von einem Makohai wurden sichergestellt. Dazu kam noch der Knochen einer Meeresschildkröte, ein Musikinstrument mit Pythonleder, drei Flaschen Schlangenwein und 34 Stück Steinkorallen sowie 3 Stück Tiger-Balsam.

    29,5 Millionen Fluggäste starteten und landeten

    "Über 29,5 Mio. Passagiere frequentierten erfreulicherweise 2023 den Flughafen Wien. Freundlichkeit und Serviceorientierung sind dabei besonders wichtig, um für Gäste aus dem In- und Umland eine angenehme Reiseatmosphäre zu schaffen. Die Zollbehörden tragen wesentlich dazu bei, dass der Flughafen in Bezug auf Kundenfreundlichkeit, Passagierqualität, Sicherheit und kurzen Frachtumschlagszeiten zu den Besten Europas gehört. Ein herzliches Dankeschön dafür an alle Zollbediensteten. Auch im Luftfrachtbereich spielt die ordnungsgemäße Zollabwicklung eine große Rolle. Um als Logistikbranche die Zollbehörden dabei möglichst gut zu unterstützen, startet der Flughafen Wien gemeinsam mit der Zollakademie eine Fachausbildung für Airline- und Logistikmitarbeiter zum Air Cargo Agent.", so Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG.

    Eine Million Euro im Gepäck

    Das Zollamt Österreich griff im letzten Jahr 38 Mal nicht angemeldetes Bargeld auf, im Gesamtwert von rund einer Million Euro. Die verhängten Strafen beliefen sich auf rund 90.000 Euro, zusätzlich wurden Pfändungen und Vollstreckungen in Höhe von rund 40.000 Euro durchgeführt.

    Der Zoll muss seine Arbeit aufgrund von sich ändernden Rechtsvorschriften, kreativen Schmuggelversuchen und geopolitischen Ereignissen laufend anpassen, erklärt Heike Fetka-Blüthner, Vorständin des Zollamtes Österreich: "Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben sich einige Schmuggelrouten verschoben. Wir haben darauf rasch reagiert und unsere Risikoanalysen adjustiert. Damit haben wir bei unseren Kontrollen auch 2023 eine hohe Trefferquote sichergestellt. Zum Erfolg führen bei uns einerseits professionelle, persönlich engagierte Arbeit und andererseits das Zusammenspiel mit Diensthunden und moderner Technik."

    Drei lebende Tiere entdeckt

    1.014 Aufgriffe wurden im Bereich des Tierseuchenrechts verzeichnet. Die kontrollierten Produkte hatten ein Gesamtgewicht von 3.805 Kilogramm. Zu den beschlagnahmten Artikeln gehörten 75 kg Fisch, 1.886 kg Milch und Milchprodukte, 1.748 kg Fleisch und Fleischprodukte, 55 kg Honig, 90 Konsumeier sowie 3 lebende Tiere.

    Seepferdchen aus Vietnam

    Roland Karner, Zoll-Teamleiter im Reiseverkehr berichtet: "Einen bedeutenden Schwerpunkt bildete 2023 die Kontrolle von Verboten und Beschränkungen. Hierzu zählen unter anderem Tierseuchenrecht, Suchtgift, Artenschutz, Pflanzenschutz aber auch Bargeld. Besonders aufsehenerregend, aber auch bedrückend waren die Aufgriffe von 49 getrockneten Seepferdchen aus Vietnam und 10 Stück Elfenbeinschnitzereien aus Uganda, die gut versteckt in Holzfiguren geschmuggelt wurden. Gefunden haben wir sie aber trotzdem."

    Goldschmuck um 17.000 Euro

    Weitere "Highlights" der Aufgriffe im Reiseverkehr: Drei Armbanduhren aus Istanbul im Wert von rund 60.000 Euro, 6 Kilo tote Vögel aus Vietnam, 1 Kilo Kaviar aus Russland via Dubai, Uhr, Taschen und Bekleidung im Wert von 437.000 Euro aus Dubai, 28 Kilogramm frisches Khat aus Tel Aviv, Goldschmuck im Wert von 17.000 Euro aus Teheran, Knochen einer Meeresschildkröte aus dem Oman, Giraffenknochen aus Windhoek und 25 Stichwaffen die für Russland bestimmt waren.

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      Christoph Reichwein / dpa / picturedesk.com
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