Von Bürgermeister nominiert
Zeilinger und Freeman: Zwei neue Ehrenbürger für Wien
Physik-Nobelpreisträger Anton Zeilinger und Psychoanalytikern Erika Freeman werden Ehrenbürger der Stadt. Bürgermeister Ludwig schlug sie vor.
Der Nobelpreisträger Zeilinger und die international angesehene Psychoanalytikerin wurden von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) für diese Ehrung vorgeschlagen. Die Idee wurde im Kulturausschuss bereits beschlossen und wird dem nächsten Wiener Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.
Engagierte Zeitzeugin gegen das Vergessen
Freemann wurde 1927 in Wien geboren und musste im Alter von 12 Jahren als Jüdin vor den Nazis fliehen. Freeman studierte in den USA Psychologie und begann eine Karriere in Talkshows und als Expertin für Psychoanalyse. Sie engagiert sich als Zeitzeugin gegen das Vergessen und kam in diesem Zug auch in ihre alte Heimat Österreich.
"Erika Freeman ist eine der bekanntesten Psychoanalytikerinnen der Welt. Ihre persönliche Geschichte wirkte für sie wie eine Initialzündung dafür, sich mit jeder Faser ihres Körpers für eine bessere Welt einzusetzen, um den Hass und das Böse im Menschen zu heilen. Diese besondere Fähigkeit - aus grausamen Erlebnissen Gutes zu ziehen, zeichnet Erika Freeman wie keine andere aus – mit ihrem Einsatz uns allen ein großes Vorbild!", unterstreicht Bürgermeister Ludwig.
"Mr. Beam" ebenfalls ausgezeichnet
Anton Zeilinger ist für seine Experimente zur Quantenteleportation bekannt und prägt damit auch den Wissenschaftsstandort Wien. Für seine Experimente zur Quantenverschränkung erhielt "Mr. Beam" wie er auch gerne genannt wird im Jahr 2022 den Nobelpreis für Physik und reiht sich damit in eine Liste an 25 österreichischen Nobelpreisträgern ein.
"Als Bürgermeister der Stadt Wien bin ich stolz, einen Wissenschaftler, der wichtige Teile seiner Forschung und Lehre in dieser Stadt geleistet hat, als Ehrenbürger auszuzeichnen. Professor Zeilinger hat den Forschungsstandort Wien maßgeblich mitgeprägt. Seine Karriere zeigt, wie es gelingen kann, Grenzen des Wissens herauszufordern und zu bahnbrechenden Erkenntnissen für Grundlagenforschung zu gelangen", betont Ludwig.
14 Ehrenbürger in 20 Jahren
Laut Paragraf 7 der Wiener Stadtverfassung kann der Gemeinderat "Männer und Frauen, die sich um die Republik Österreich oder die Stadt Wien besonders verdient gemacht haben", zu Ehrenbürgern ernennen. Die Auszeichnung wird nur selten verliehen, in den letzten 20 Jahren gab es 14 neue Ehrenbürger in Wien. Zu ihnen gehören etwa Hugo Portisch, Heinz Fischer oder Elfriede Jelinek. Wer Ehrenbürger wird, bekommt einen "Eintrag" in die Marmortafel im Wiener Rathaus und natürlich ins Ehrenbürgerbuch.