Wien
Zehnfacher Vater wollte Ehefrau mit Stromschlag töten
Wegen versuchten Mordes an seiner Frau stand ein 42-Jähriger am Wiener Landl. Er soll sie mit einem unter Strom stehenden Kabel angegriffen haben.
Diese unfassbaren Vorwürfe erschüttern bis ins Mark: Der zehnfache Familienvater soll seine Ehefrau seit der Hochzeit, bei der sie erst zarte 14 Jahre alt war, wiederholt und schwer misshandelt haben. Im Jahr 2009 soll der in Wien wohnende Kosovare der 37-Jährigen ein an einer Seite abgerissenes und an der anderen Seite eingestecktes Kabel eines Wasserkochers im Bad auf die nasse Haut gedrückt haben – sie brach laut Anklage zuckend zusammen.
Stromschlag beinahe tödlich
Ein Gerichtsgutachter war sich sicher: Ohne FI-Schalter wäre der Elektroschock tödlich gewesen. Der 42-Jährige musste sich ab August am Wiener Landl auch wegen versuchten Mordes verantworten, der Prozess wurde mehrfach vertagt. Laut Anklage hatte der Mann neben der Frau auch die Kinder immer wieder eingesperrt und misshandelt. Das üppige Kindergeld soll er im Casino verspielt haben.
Verteidiger: "Ist alles frei erfunden"
Erst Jahre nachdem das Opfer ins Frauenhaus geflüchtet war, packte es über sein Martyrium aus. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurde der Mann schlussendlich angeklagt: "Ich bin weder ein Terrorist noch ein Krimineller. Ich bin ein normaler Mann", bestritt der von Andreas Reichenbach Verteidigte alle Vorwürfe. "Die Geschichte mit dem Kabel ist frei erfunden", so der Anwalt. Das sahen die Geschworenen am Donnerstagnachmittag anders. Urteil: 18 Jahre Haft wegen Mordversuchs und fortgesetzter Gewaltausübung über 13 Jahre – nicht rechtskräftig.
Hilfe für Betroffene von Gewalt:
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01 / 544 08 20