Extremsportler wieder on tour

Zehn Tage für sieben Berge – Strasser auf Rekordjagd

Das neueste Projekt des zweifachen Weltrekordhalters ist schon gestartet, der 41-Jährige läuft und radelt unfassbare Strecken in den Alpen.

Niederösterreich Heute
Zehn Tage für sieben Berge – Strasser auf Rekordjagd
Michael Strasser zieht es zum nächsten Weltrekord in die Alpen.
Gilbert Novy / KURIER / picturedesk.com

Zwei Weltrekorde hält Michael Strasser bereits. 2016 schaffte er die mehr als 10.000 Kilometer lange Strecke von Kairo in Ägypten nach Kapstadt (Südafrika) in Bestzeit (34 Tage, elf Stunden und zehn Minuten). 2018 war er auf der 22.642 Kilometer langen Panamericana, der längsten fahrbaren Strecke der Welt, von Alaska (USA) bis nach Patagonien in Argentinien in Rekordzeit (84 Tagen, elf Stunden und 50 Minuten) unterwegs.

Seit Dienstagfrüh gibt sich der Extremsportler aus Trautmannsdorf (Bezirk Bruck) einer neuen Herausforderung hin - in den Bergen.

Alpen-Abenteuer

Strasser betreibt ein irres Projekt. Er möchte die sieben höchsten Berge der Alpen erklimmen - und das mit dem Rad und zu Fuß.

Trauma-Bewältigung

Das Projekt diene auch einer Art Trauma-Bewältigung. Strassers Karriere als Extremsportler wäre vor kurzem fast gestoppt worden. Vor knapp zwei Jahren wurde er in Wien beim Abbiegen mit seinem Rad von einem LKW erfasst. Diese Erfahrung löste beim leidenschaftlichen Radfahrer eine Angst aus, die ihn abschreckte, auf offener Straße mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Dieser möchte er sich nun stellen, sagte er gegenüber dem "ORF".

Die sieben höchsten Berge - ohne jegliche Hilfe

In nur zehn Tagen geht es für Strasser zu Fuß auf die sieben höchsten Berge der Alpen, die Strecken dazwischen bewältigt er mit dem Rad – und das ohne jegliche Hilfe: kein Versorgungsteam, seine Ausrüstung (unter anderem Daunenjacke, Bergschuhe, Steigeisen, Klettergurt, GPS-Tracker und Smartphone) muss er die ganzen 1.400 Kilometer und 34.000 Höhenmeter auf seinem Fahrrad transportieren. Lebensmittel und Unterkunft stellt sich Strasser ebenfalls selbst auf: "Dass ich allein auf mich gestellt bin, macht das Projekt noch spannender."

Live dabei sein im Netz

Ganz allein ist Strasser dann doch nicht. Im Netz unter "771solorun" kann man seinen Weg live verfolgen. Um diese Berge geht es: Mont Blanc (Frankreich), den Gran Paradiso (Italien), die Dufourspitze (Schweiz), die Vordere Grauspitze (Liechtenstein), die Zugspitze (Deutschland), den Großglockner (Österreich) und den Triglav (Slowenien). In Summe 1.400 Kilometer mit 34.000 Höhenmetern – davon 170 Kilometer mit 17.000 Höhenmetern zu Fuß.

8.866 Meter in 24 Stunden

Die Route begann bereits: am Dienstag um 4.00 Uhr morgens am Fuße des Mont Blanc in Frankreich, den Strasser gerade zu Fuß bezwingt. Dann geht es weiter mit dem Rad nach Italien, wo der Extremsportler auf den Gran Paradiso steigen wird. Sein Fahrrad lässt Strasser am Fuße der Berge stehen. Daher steigt er immer dieselbe Strecke hinauf und hinunter. Diese 8.866 Meter sollen planmäßig in nur 24 Stunden zurückgelegt werden.

"Immer eine Grenzwanderung"

Strasser kann auf eine Menge Erfahrungen zurückblicken. Bei seinem ersten Weltrekord 2016 legte er 10.655 Kilometer in unter 35 Tagen zurück - dabei saß er täglich mindestens 18 Stunden am Rad und schlief lediglich vier bis fünf Stunden. "Es ist immer eine Grenzwanderung, wie viel man machen kann, ohne dass man sich komplett zerstört, aber trotzdem das Maximale herausholt“, schilderte Strasser. Dazu kommt der Extremsportler mit extremen Temperaturunterschieden und Höhenmetern sehr gut zurecht. Von denen muss er im aktuellen Projekt ja auch einige bewältigen.

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    REUTERS/Suzanne Plunkett; Darren Staples/Pool

    Auf den Punkt gebracht

    • Extremsportler Michael Strasser ist auf Rekordjagd, um die sieben höchsten Berge der Alpen zu erklimmen - zu Fuß und mit dem Rad, ohne jegliche Hilfe
    • Das Projekt dient auch der Trauma-Bewältigung nach einem schweren Unfall vor zwei Jahren
    • Strasser plant, die erste Etappe, 8.866 Meter in nur 24 Stunden zurückzulegen und sieht die Herausforderung als eine "Grenzwanderung"
    red
    Akt.