EM-Aus
Zehn ÖFB-Kicker landen in Wien – Rangnick nicht dabei
Schon am Tag nach dem bitteren Aus im EM-Achtelfinale kehrte Österreichs Team nach Wien zurück. Für einige ging es gleich weiter in den Urlaub.
Als Gruppensieger vor Frankreich und den Niederlanden sorgte Rot-Weiß-Rot in der Vorrunde noch für Furore, mauserte sich zum Geheimfavoriten des Turniers in Deutschland. Doch am Dienstag platzten die EURO-Träume im Regen von Leipzig. Österreich verlor in einem intensiven Achtelfinal-Duell gegen die Türkei mit 1:2. Saudi-Legionär Merih Demiral netzte doppelt (1., 59.), das Anschlusstor von Michael Gregoritsch (66.) reichte nicht. Auch, weil Christoph Baumgartner in der 95. Minute die letzte ÖFB-Ausgleichschance ausließ, mit dem Kopfball an einer Glanztat von Keeper Mert Günok scheiterte.
Danach hingen die Köpfe. Bei Baumgartner flossen Tränen, "Non-Playing-Captain" David Alaba tröstete ihn, während Abwehrspieler Maximilian Wöber um Worte rang, von einer riesigen "Leere" sprach.
Österreich gegen die Türkei – die besten Bilder
Kicker aus Berlin abgereist
Schon am Tag danach brach Rot-Weiß-Rot seine Zelte in Deutschland endgültig ab, allerdings kehrten nur zehn rot-weiß-rote Teamspieler mit dem ÖFB-Tross am Mittwochnachmittag nach Wien zurück. Darunter Michael Gregoritsch, Christoph Baumgartner, Niklas Hedl, Heinz Lindner, Maximilian Entrup, Maximilian Wöber, Philipp Lienhart und Leopold Querfeld. Sie herzten einander noch einmal, verabschiedeten sich dann.
Die anderen Fußballer waren direkt von Berlin weitergereist. Spieler aus dem Westen, wie Nicolas Seiwald oder Konrad Laimer, flogen nach Salzburg weiter, Alaba nach Madrid und Marko Arnautovic nach Mailand. Teamchef Ralf Rangnick besuchte auf der Heimreise nach Österreich seine Mutter in Backnang nahe Stuttgart.
Rangnick-Ansprache
Bevor die Spieler abreisten, hielt der deutsche Teamchef noch eine Ansprache vor versammelter Mannschaft. Die dauerte 25 Minuten. "Er hat es toll zusammengefasst, dass wir richtig enttäuscht sind, aber trotzdem auch sehr stolz auf die Mannschaft sind. Dass es ein Rückschlag war, wir aber den Weg weitergehen wollen", erklärte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel, der sich als einziger Team-Vertreter den Fragen der wartenden Journalisten stellte.
Nun ist der Fokus bereits auf die Weltmeisterschaft 2026 gerichtet, die Aufarbeitung des Ausscheidens gegen die Türkei zeigte laut Schöttel auch, dass Österreich "nicht nur Pech" hatte. "Die Türkei hat ein gutes Spiel gemacht, die Lehren aus dem 1:6 im März gezogen. Wir haben unsere Chancen nicht so effektiv verwertet, wie im März. Und wir haben – ungewöhnlich für uns – zwei Standard-Tore bekommen."