Ukraine
ZDF-Team bei Beschuss von Hotel in Charkiw verletzt
Wie gefährlich Pressevertreter in der Ukraine leben, zeigt nun ein Vorfall, bei dem mehrere Mitarbeiter des ZDF in Charkiw verletzt wurden.
Bei einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind am Samstag mehrere Mitarbeiter des deutschen Senders ZDF verletzt worden. Die sieben Mitarbeiter befanden sich demnach im "Kharkiv Palace"-Hotel, als die Rakete einschlug.
"Es tut einen unfassbar lauten Schlag, das Gebäude bebt. Als ich meine Zimmertür öffne, sehe ich nur Dunkelheit und schwarzen Rauch", berichtet die Journalistin Alica Jung. "Ich weiß nicht, ob meine Kollegen noch leben. Was ich weiß: Hier ist etwas eingeschlagen und ich muss irgendwie raus, mein Team finden."
Alle überlebten Raketenbeschuss
Über Scherben und Trümmerteile sei sie die Treppe hinunter zum unterirdischen Parkhaus, das als Bunker dient, gerannt. Dort seien ihre Arbeitskollegen bereits damit beschäftigt gewesen, die Verletzten zu versorgen.
Wie durch ein Wunder hätten alle überlebt. Drei der ZDF-Angestellten hätten sich zum Zeitpunkt des Einschlags demnach im fünften Stock, eine Kollegin in der Lobby und ein Kollege im elften Stock befunden, heißt es seitens des Senders.
Beim Angriff wurde die ukrainische Übersetzerin von Trümmerteilen getroffen und schwer verletzt, wie das ZDF mitteilt. Ein Sicherheitsmann sei ebenfalls verletzt worden. Im Hotel, das am Samstag beim Raketenangriff schwer beschädigt wurde, sollen diverse Journalisten aus westlichen Ländern residieren.