Wirtschaft

Zalando muss sich Rassismus-Vorwürfen stellen

Schwere Vorwürfe gegen den Online-Modehändler: Zalando sei rassistisch bei der Auswahl von Models. Der Modehändler startet eine interne Untersuchung.

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    Ein ehemaliger Zalando-Mitarbeiter sagt, das Unternehmen sei rassistisch.
    Ein ehemaliger Zalando-Mitarbeiter sagt, das Unternehmen sei rassistisch.
    Reuters

    Nach dem Tod von George Floyd in den USA setzten viele Firmen ein Zeichen gegen Rassismus: In den sozialen Netzwerken teilten sie ein schwarzes Quadrat. So auch Zalando. Doch jetzt wirft der ehemalige Mitarbeiter Fernando Torres in einem Instagram-Post dem Online-Modehändler Rassismus vor.

    "Eine Bookerin hat mir gesagt, dass viel zu viele Schwarze auf der Seite sind", schreibt Torres. Anschließend habe sie die Hautfarbe der Models verglichen: "Bei dem sieht die Haut aus wie Milchschokolade, bei dem anderen wie Zartbitter…"

    Die Bookerin sei laut Torres in den Studios bekannt für ihre rassistischen Aussagen gewesen. Als er ihr Verhalten beim Management gemeldet habe, sei ihm gesagt worden: "Sie ist nur Deutsch."

    Rassistisch auch gegenüber Mitarbeitern

    Damit nicht genug: Die Bookerin habe sich auch geweigert, nicht-weiße Zalando-Mitarbeiter zu grüßen. Zudem habe sie geschmacklose bis offen rassistische Witze und Kommentare über Menschen anderer Hautfarbe gemacht, wie zahlreiche Ex-Mitarbeiter gegenüber "Business Insider" sagen.

    Trotz mehreren Beschwerden arbeitet die Frau bis heute bei Zalando, wie Torres sagt. Dabei gehe es nicht nur um diese eine Bookerin. Auch die Leiter des Studios und der Einkauf seien ein Problem gewesen. So habe eine britische Studio-Leiterin darauf bestanden, dass vor allem weiße Models eingesetzt würden, wie Torres weiter sagt.

    Zalando startet Untersuchung

    Zalando setzte sich daraufhin als erstes persönlich mit Fernando Torres auf Instagram in Verbindung. In einer privaten Nachricht hieß es, dass Zalando die Erfahrungen, die Torres machen musste, bedaure. Diese Rückmeldung reichte dem ehemaligen Mitarbeiter aber nicht.

    Er veröffentlichte die Konversation auf Instagram. Daraufhin kommentierte Zalando den Post öffentlich und räumte ein, dass die Missstände, die Torres beschreibe, inakzeptabel seien. Weiter heißt es, das Unternehmen nehme das Ganze ernst und starte aus diesem Grund eine interne Untersuchung.

    Das Unternehmen nehme das Ganze ernst und starte aus diesem Grund eine interne Untersuchung.
    Das Unternehmen nehme das Ganze ernst und starte aus diesem Grund eine interne Untersuchung.
    Zalando

    Größter Onlinehändler in Europa

    Zalando ist einer der größten Online-Modehändler in Europa mit Sitz in Deutschland. Der Onlineshop ist in 17 Ländern abrufbar und verzeichnet bis zu 380 Millionen Visits pro Jahr. Das Unternehmen beschäftigt rund 15.500 Mitarbeiter und verzeichnet einen jährlichen Umsatz von 6,5 Milliarden Euro.