Wirtschaft
"Zahlen zu viel" –Experte macht jetzt knallharte Ansage
"Von den sinkenden Rohölpreisen ist an den heimischen Tankstellen noch viel zu wenig zu merken", ärgert sich ARBÖ-Präsident Peter Rezar.
"Rohöl auf den internationalen Märkten ist so billig wie seit langem nicht mehr, aber die österreichischen Autofahrerinnen und Autofahrer merken nichts davon an den Zapfsäulen", sagt ARBÖ-Präsident Peter Rezar.
"Es darf nicht sein, dass die Österreicher täglich Millionen Euro zu viel für Benzin und Diesel bezahlen und sich internationale Konzerne wieder mal ein ordentliches Körberlgeld auf Kosten der Autofahrer machen, wie dies schon im letzten Jahr der Fall war", unterstreicht Rezar. "Wirtschaftsminister Kocher muss endlich handeln und bei den Preisen eingreifen", fordert der Präsident der ARBÖ-Bundesorganisation. "Die Menschen brauchen eine Entlastung bei dieser Rekordinflation!"
Rohöl-Preise im Sinkflug
Seit 12. April seien die Preise auf den internationalen Handelsmärkten von 87,23 US-Dollar auf 72,86 USD pro Barrel gefallen. Das sind mehr als 16 Prozentpunkte, und ein Barrel koste heute so viel zuletzt im Dezember 2021. Doch während damals der Liter Superbenzin beziehungsweise Diesel im Durchschnitt 1,35 Euro kostete, zahlen heimische Autofahrer heute rund 1,60 Euro pro Liter, heißt es am Sonntag in einer Mitteilung. So viel wie eben auch bereits Anfang April diesen Jahres, als der Rohölpreis an der 90-Euro-Grenze lag.
Schon im vergangenen Jahr gab es dabei diese Auffälligkeit, dass die Preise für Rohöl sanken, die Zapfsäulenpreise für die Treibstoffe in Österreich sich kaum nach unten bewegten und auf hohem Niveau stagnierten. Die Preise für Rohöl auf den internationalen Märkten waren nach Beginn des Ukraine-Krieges längst im Sinkflug, die Öl-Konzerne verlangten aber in Österreich an den Tankstellen immer noch rund zwei Euro pro Liter. Sie gaben die günstigeren Preise für Rohöl erst mit großer Verzögerung an die Endkonsumenten weiter.
"Die Zeche zahlen alle Autofahrer"
"Diese Zeche zahlten am Ende alle Autofahrer und insbesondere die Pendler", ärgert sich Rezar. "Wirtschaftsminister Kocher hat zwar auf Drängen der Arbeiterkammer im September 2022 eine Spritpreiskommission eingesetzt, aber nach monatelangen Beratungen hat diese keine 'Auffälligkeiten' festgestellt – obwohl die Bundeswettbewerbsbehörde schon im Sommer 2022 die zu hohen Preise kritisiert hat. Jetzt ist die Situation ähnlich", erklärt Rezar.
"Die Österreicher zahlen zu viel an den Zapfsäulen für Sprit und die Bundesregierung schaut dabei wieder tatenlos zu. Dabei müssen viele in Österreich lebende Personen aufgrund der hohen Inflation und den in allen Bereichen massiv erhöhten Preise jeden Euro drei Mal umdrehen und kommen nicht mit ihrem Einkommen aus. Es ist also höchste Zeit, dass die Bundesregierung wirksame Maßnahmen umsetzt und Nägel mit Köpfen macht, damit Mobilität leistbar bleibt", so Rezar.