Gratis-Alter angehoben
Zahl der HPV-Impfungen verdreifacht
Rund 22.500 Personen haben sich im Juli gegen HPV impfen lassen, vor einem Jahr waren es 7.500. Die Impfung ist bis zum 30. Geburtstag gratis.
Gebärmutterhalskrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung von Frauen in der EU zwischen 15 und 44 Jahren. 90 Prozent der Fälle gehen auf Humane Papilloma-Viren (HPV) zurück. Doch auch zahlreiche andere Krebserkrankungen kann das Virus sowohl bei Frauen als auch Männern verursachen – im mittleren Rachenraum und an den Geschlechtsorganen. Schutz davor gibt es nur einen: die HPV-Impfung, die seit 2006 auf dem Markt ist.
Seit Anfang Juli 2024 ist die HPV-Impfung vom 21. bis zum 30. Geburtstag kostenlos. Die Zahl der HPV-Impfungen hat sich seither verdreifacht, in der Altersgruppe zwischen dem 21. und dem 30. Geburtstag sogar mehr als verzehnfacht. Insgesamt wurden 22.500 Personen im Juli gegen HPV geimpft, 17.500 von ihnen im Alter zwischen 21 und 30. "Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, wie viel Leid eine Krebserkrankung verursacht. Die Ausweitung der HPV-Impfung war mir deshalb ein Herzensanliegen. Sie ist die einzige Impfung, die gegen Krebs schützt", betont Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch. Er appelliert an die jungen Erwachsenen, die Impfung nachzuholen: "Nutzt diese Chance. So können wir Gebärmutterhalskrebs in Österreich ausrotten."
HPV ist die Abkürzung für Humane Papilloma-Viren. Es handelt sich um eine größere Gruppe von Viren, die zu Entzündungen und Haut-Veränderungen im Genital-Bereich führen können, zum Beispiel zu Feigwarzen. Die Viren können auch bösartige Erkrankungen auslösen, vor allem Gebärmutterhals-Krebs, andere Krebsarten im Genital-Bereich und im Mund- und Rachen-Raum. Gebärmutterhals-Krebs ist die zweithäufigste Krebsart auf der ganzen Welt. Als Todes-Ursache bei krebskranken Frauen steht er an dritter Stelle. 400 und 500 Frauen in Österreich erkranken jährlich an Gebärmutterhalskrebs. Fast die Hälfte von ihnen stirbt an der Erkrankung.
Humane Papilloma-Viren werden durch direkten Kontakt der Schleimhäute übertragen, zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr oder während der Geburt. Das Risiko ist für Frauen und Männer gleich hoch, daher ist die Impfung sowohl für Mädchen als auch für Buben sinnvoll. Die Impfung schützt optimal, wenn sie vor den ersten sexuellen Kontakten verabreicht wird.
Impfung auch für Männer empfohlen
Rund 22.500 Personen haben sich im Juli gegen HPV impfen lassen, vor einem Jahr waren es 7.500. In der Altersgruppe zwischen dem 21. und 30. Geburtstag stieg die Zahl der HPV-Impfungen von 1400 auf 17.500. In dieser Altersgruppe ist die Impfung seit Juli kostenlos, zuvor waren dafür mindestens 600 Euro zu bezahlen. Besonders erfreulich: Neben 12.300 Frauen haben über 5.000 Männer die Impfung in Anspruch genommen. Auch sie können an durch HP-Viren ausgelösten Krebsformen erkranken, vor allem aber übertragen sie die Viren auf ihre Sexualpartner.
So kommst du zur Impfung
Im städtischen Impfzentrum TownTown (1030 Wien, Thomas-Klestil-Platz 8/2) werden alle Personen vom 9. bis zum 30. Geburtstag, die eine Wohnadresse in Wien haben, geimpft. Termine können ab sofort online unter www.impfservice.wien oder telefonisch beim Gesundheitstelefon 1450 gebucht werden.
Des Weiteren ist es möglich, die HPV-Impfung im niedergelassenen Bereich zu erhalten. Wir empfehlen hier, die jeweilige Ordination vorab zu kontaktieren. Hier findet man den Link zu den impfenden Ordinationen in Wien: www.aekwien.at/impfordinationen
Auf den Punkt gebracht
- Die Anhebung des Gratis-Alters für die HPV-Impfung hat zu einer Verdreifachung der Impfungen geführt, insbesondere in der Altersgruppe zwischen 21 und 30 Jahren
- Insgesamt haben sich im Juli 22.500 Personen impfen lassen, darunter auch über 5.000 Männer
- Gesundheitsminister Johannes Rauch betont die Bedeutung der Impfung und appelliert an junge Erwachsene, diese Chance zu nutzen, um Gebärmutterhalskrebs in Österreich auszurotten
- Impfungen sind im städtischen Impfzentrum TownTown in Wien sowie in niedergelassenen Arztpraxen erhältlich