Social-Media-Star
YouTube-Aus und pikante Beichte von Leeroy Matata
Nach über 300 Videos auf dem Kanal "Leeroy wills wissen" hört der Deutsche auf. Die Entscheidung soll unabhängig von seinen Kritikern gefallen sein.
In seinem neusten Video gibt Leeroy Matata (26), der eigentlich Marcel Gerber heißt, nach rund sieben Jahren das Aus seines Kanals "Leeroy wills wissen" bekannt. Im über einer Stunde langen Video spricht er auch ausführlich über die Kritik, die in den letzten Jahren ihm gegenüber geäußert wurde – und gesteht Fehler ein.
Auf seinem Channel mit knapp 2,5 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten bekommen Personen eine Plattform, um über ihre unkonventionelle Geschichte zu sprechen. Von der Magersüchtigen, über einen Mann, der Hitler bewachte, bis zum Zoophiliesten findet man unter den über 300 Videos fast alles.
Leeroy nimmt in den Gesprächen die Rolle des Zuhörers ein, seine Meinung oder Kommentare sind auf ein Minimum beschränkt. Dies sorgte für viel Gegenwind in den letzten Jahren. Bereits Anfang Jahr wurde seine Zusammenarbeit mit "funk", dem Jungesender von ARD und ZDF, beendet.
Leeroy räumt Fehler ein
"Ich habe Fehler in sieben Jahren YouTube gemacht", gesteht er in seinem letzten Video. Einer davon sei, dass er sich einmal Journalist genannt habe. Unterdessen sehe er ein, dass er diesen Titel nie hätte übernehmen sollen. Er sei YouTuber und habe nicht die Ansprüche an seinen Content, die journalistische Produkte haben. "Ein Sorry an alle, die ich mit einem YouTube-Video oder Thema enttäuscht habe", meint Matata.
Gleichzeitig möchte Leeroy im Video mit Unwahrheiten aufräumen, die über ihn verbreitet werden. So beispielsweise im Rahmen des Videos "AfD-Politiker trifft trans Frau". "Es wirkt so, als ob ich Falschaussagen unkommentiert ließ. Beim Dreh war das aber anders", meint er.
Er zeigt einen Ausschnitt aus dem Video-Rohmaterial, in dem er den Politiker konfrontiert. "Ich wollte, dass sich die Leute von den stärkeren Argumenten überzeugen lassen, ohne dass ich in der Mitte sitze und meine eigenen Argumente reinschmeiße". Heute sieht er ein, dass das wichtig gewesen wäre.
Leeroy wollte schon lange aufhören
Ähnlich lautet seine heutige Meinung zum Video über Zoophilie, das wohl am meisten kritisierte Video seiner Karriere. "Das war der ekligste Dreh meiner Karriere", meint der YouTuber. "Das Video hätte mehr deutliche Worte gebraucht von mir. Ich dachte, die Leute realisieren von selbst, dass Personen, die Sex mit Tieren mit Homosexualität gleichsetzen, komplett krank im Kopf seien". Er sieht sich in einer Zwickmühle: Zum einen habe er einem Zoophilisten eine Plattform gegeben, zum anderen sei es enorm wichtig, die Gesellschaft auf dieses Thema zu sensibilisieren.
Den Vorwurf, durch das Video Mittäter zu sein, weist er aber klar von sich: "Der Mann in meinem Video wurde schon mehrmals angezeigt, ohne Erfolg, weil die nötigen Gesetze dazu fehlen". Trotzdem meinen seine Kritiker: Bei Themen, die eine Straftat sind, kann man nicht still daneben sitzen. Und: er habe vom "Anderssein" seiner Protagonistinnen und Protagonisten kaltblütig Profit geschlagen, unter anderem durch Clickbait-Titel.
Der Deutsche stellt klar, dass die Entscheidung, mit YouTube aufzuhören, unabhängig von der Kritik gefallen sei und schon länger feststehe. Er habe schon seit Jahren kein privates Social Media mehr. Sein Team führe seine Kanäle. Der Druck der Öffentlichkeit, und das Gefühl, immer unter Beobachtung zu stehen, haben zum Entscheid beigetragen.