Naturschutz

WWF will "grünes Sicherheitsnetz" für Österreich

Die Naturschutzorganisation WWF fordert ein stärkeres Vorgehen der Politik im Kampf gegen die Arten- und Klimakrise.

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WWF will "grünes Sicherheitsnetz" für Österreich
Umweltschützer fordern von der Politik mehr Schutzmaßnahmen für Klima und Natur ein.
Karl-Heinz Schein / imageBROKER / picturedesk.com

Die Naturschutzorganisation WWF fordert ein "Grünes Sicherheitsnetz" aus natürlichen Schutzmaßnahmen für Österreich. Für das Vorhaben legte der WWF am Montag ein neues Positionspapier samt Aktionsplan mit zehn Punkten für die Politik vor. "Natürliche Schutzmaßnahmen denken Klimaschutz, Naturschutz und das menschliche Wohlergehen zusammen", hieß es von WWF-Programmleiterin Hanna Simons in einer Aussendung.

Als Beispiele nennt Simons Flussrenaturierungen, die Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten bieten und zusätzlich als Hochwasserschutz dienen. Ein "Grünes Sicherheitsnetz" aus vielen derartigen Maßnahmen könne entscheidend dazu beitragen, existenzbedrohende Krisen wie die Erderhitzung und das Artensterben zu bekämpfen und die Menschen vor den Folgen zu schützen.

Schutzgebiete auf 30 Prozent ausweiten

In Form eines zehn Punkte umfassenden Aktionsplans legte der WWF vor, wie natürliche Schutzmaßnahmen für Mensch, Klima und Natur systematisch in Österreich ausgebaut werden sollen. Dazu gehöre etwa ein Wasserschutz-Programm, denn 60 Prozent der heimischen Flüsse wären "sanierungsbedürftig".

"Besonders wichtig ist der Rückbau von unnötigen Barrieren und die Renaturierung von Flussläufen und Auen. Das erhöht auch unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen der Klimakrise", so Simons. Weitere wichtige Punkte wären laut WWF ein bundesweites Bodenschutz-Programm und die Ausweitung von Schutzgebieten auf 30 Prozent der Landfläche. So sollen etwa die letzten weitgehend unerschlossenen Naturräume, die sich in alpinen Hochlagen befinden, besser geschützt werden.

Zwei Milliarden Euro Klimaschäden im Jahr

Vorschläge gibt es auch für dicht besiedelten Gebiete: Der WWF fordert dabei Hitzeschutz-Programme in allen Städten und Gemeinden. Neben dem Katastrophenschutz oder der Klima-Anpassung würden diese natürlichen Schutzmaßnahmen auch Arbeitsplätze schaffen, die biologische Vielfalt schützen oder einen Beitrag zur Ernährungssicherheit bieten, betonte der WWF.

"Wetter- und klimabedingte Ereignisse verursachen bereits jetzt Schäden in Höhe von mindestens zwei Milliarden Euro im Schnitt pro Jahr. Natürliche Schutzmaßnahmen können solche Schäden verringern und sind daher in jeder Hinsicht eine lohnende Investition", erklärte Simons.

Der Handlungsbedarf sei bereits enorm, da sich die Auswirkungen der Klimakrise immer deutlicher zeigen, unter anderem durch Hitzerekorde und Extremwetterereignisse. Und auch in Österreich zeige sich zusehends ein negativer Trend: 90 Prozent der ursprünglichen Moorfläche seien bereits zerstört. Der Flächenfraß sei mit zwölf Hektar Bodenverbrauch pro Tag weiterhin "enorm hoch", so der WWF.

Auswirkungen der Klimakrise in Österreich

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    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
    MANFRED FESL / APA / picturedesk.com
    red
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