Tierischer Meilenstein

WWF gelingt die Rückkehr der Tiger in Zentralasien

In der historischen Heimat der Tiger gelten die Großkatzen bereits seit Jahrzehnten als ausgestorben. Nun kehren sie nach Kasachstan zurück.

WWF gelingt die Rückkehr der Tiger in Zentralasien
Weltweit gibt es mehr Tiger in Gefangenschaft, als in Freiheit.
Getty Images/iStockphoto

Obwohl es sich um die historische Heimat der Großkatzen handelt, gilt der Tiger in Kasachstan bereits seit Jahrzehnten ausgestorben. Dem WWF ist jedoch ein kleines Wunder gelungen und zumindest zwei Raubkatzen konnten, mit Unterstützung der kasachischen Regierung und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, erfolgreich umgesiedelt werden.

Der heutige Tag markiert einen Meilenstein für den Schutz der Tiger in Kasachstan und Zentralasien
Georg Scattolin
WWF-Artenschutzexperte

"Die Rückkehr der Tiger ist ein entscheidender Schritt, um nicht nur die Großkatze in ihre historische Heimat zurückzubringen, sondern auch, um ein ganzes Ökosystem wiederzubeleben."

Hier ein Tiger bei seiner Freilassung in Kasachstan.
Hier ein Tiger bei seiner Freilassung in Kasachstan.
©WWF

Erstmalige Fortpflanzung seit 70 Jahren?

Dafür wurden zwei in Gefangenschaft lebende sibirische Tiger aus dem Anna Paulowna Sanctuary in den Niederlanden in das Naturreservat Ile-Balkhash in Kasachstan umgesiedelt. Ihre Nachkommen werden die ersten in Freiheit geborenen Tiger Kasachstans seit 70 Jahren sein. Die Umsiedlung dieser Tiger ist die erste von mehreren, die in den kommenden Jahren geplant sind, mit dem Ziel, bis 2035 eine gesunde Population von etwa 50 wildlebenden Tigern aufzubauen.

Vorgänger

Der WWF engagiert sich bereits seit 2018 für die Wiederherstellung des Gebiets Ile-Balkhash, im südöstlichen Kasachstan. So wurden im Vorfeld der Tiger-Umsiedlung bereits gefährdete Arten wie der Buchara-Hirsch und der Kulan (asiatischer Wildesel) wieder angesiedelt und über 50 Hektar mit einheimischen Bäumen aufgeforstet. "Die Tiger werden eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Struktur und Funktion des Ökosystems spielen, auf das sowohl Menschen als auch Wildtiere angewiesen sind", sagt Scattolin vom WWF.

Zahlen und Fakten (Global Tiger Forum):

Dank zahlreicher Artenschutzprojekte und einem unermüdlichen Einsatz gegen die Wilderei ist die Zahl der Großkatzen weltweit gestiegen – von 3.200 wild lebenden Exemplaren im Jahr 2010 auf rund 5.574 im Jahr 2023.

Auch wenn dies erfreuliche Nachrichten sind, so gehört der Tiger nach wie vor zu den weltweit gefährdetsten Tierarten.

Auf den Punkt gebracht

  • Der WWF hat es geschafft, Tiger nach Kasachstan zurückzubringen, wo sie seit Jahrzehnten als ausgestorben galten
  • Mit Unterstützung der kasachischen Regierung und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen wurden zwei sibirische Tiger erfolgreich umgesiedelt, und ihre Nachkommen könnten die ersten in Freiheit geborenen Tiger Kasachstans seit 70 Jahren sein
red, tine
Akt.