Steiermark
Wut-Bauer reicht es – er versperrt Ski-Massen den Weg
Ein steirischer Landwirt hat genug von Wintersportlern auf seinem Grund und Boden und sperrt nun eine beliebte Skitouren-Route komplett ab.
Die weiße Pracht auf den weststeirischen Alpen sorgt für rote Köpfe rund um Hirschegg-Pack. Pandemie und sündteure Liftkarten in den Skigebieten haben zu einem regelrechten Massenansturm auf die beliebte Skitouren-Route von der Gemeinde hinauf auf das Seinerkreuz (1.779 m) gesorgt.
Der leichte Aufstieg, die malerische Landschaft der Lipizzanerheimat und Tiefschneeabfahrten würden aufgrund der Nähe zu Graz auch viele Städter anlocken, schildert die "Kleine Zeitung" die Situation. "Wir hatten in den letzten Wintern am Tag oft 100 Autos von Tourengehern auf unserem Parkplatz stehen. Es gab einen echten Ansturm", erzählt Karin Offner vom Sprengerwirt in Hirschegg-Pack.
"Müllhalde", mangelnder Respekt
Dadurch kommt es nun zum Krach mit der alteingesessenen Landbevölkerung. Einer der Bauern entlang der Route soll laut "Kleine Zeitung" jetzt die Schnauze gestrichen voll von dem Massenansturm haben. Er hat den Weg über seinen Grund und Boden gesperrt und Verbotsschilder aufgestellt.
"Er sagt, er habe genug, will nicht mehr verhandeln. Dabei haben wir versucht, mit allen Grundbesitzern eine Lösung zu finden, mit Entschädigungszahlungen aus Tourismusgeldern, auch ein WC hätten wir aufgestellt", beschreibt Bürgermeister Johann Schmid die Situation. Der Mann ärgere sich nicht nur über eine "Müllhalde", die nach dem Winter übrig bliebe, niedergetretene Zäune sondern auch mangelnden Respekt. Mit einem Anwalt wolle er die Sperre nun juristisch durchsetzen.
Lösungssuche
Bei den Alpinvereinen kennt man das Problem und pocht auf Lenkungsmaßnahmen. "Es braucht von Parkplätzen bis zu ausgeschilderten Routen Lenkungsmaßnahmen", wird Naturfreunde-Chef Rene Stix zitiert. Er lädt Grundbesitzer zu Gesprächen ein, um gemeinsam eine Lösung zu suchen.
Auch der Alpenverein, der die Route auch auf seiner Webseite beschreibt (siehe Screenshot oben), will sich um eine einvernehmliche Lösungen bemühen. Gleichzeitig folgt aber auch eine klare Ansage: "So einfach ist das mit Sperren im Wald und am Berg nicht. Da gibt es markierte Wanderwege und Wegerechte." Jetzt soll die Lage vor Ort geprüft werden. Sollte sich herausstellen, dass die Sperre widerrechtlich sei, werde man sich dagegen zur Wehr setzen.