Polit-Geburtstag
Wunsch zum 60er – Mikl-Leitner will Nobelpreis holen
Heute feiert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ihren 60. Geburtstag. Gefeiert wird groß.
Ein runder Geburtstag versetzt die ÖVP Niederösterreich in Feierlaune: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner wird 60. Gefeiert wird groß – 2.000 Gäste werden am Montag am Gelände des Stiftes Klosterneuburg auf "Hanni" anstoßen, darunter auch 200 VIPs.
Kindheit & Familie
Die Weinviertlerin, die, ebenso wie ihre Zwillingsschwester Cornelia, am 9. Februar 1964 auf die Welt kam und gemeinsam mit ihren drei Geschwistern in Großharras (Bezirk Mistelbach) nahe der tschechischen Grenze aufwuchs, erinnert sich gern an ihre Kindheit: "Meine Eltern haben mich immer ermutigt, mich einzubringen, Entscheidungen zu treffen, aber auch andere Meinungen zu akzeptieren und zu respektieren. Damit haben sie mich zu einem selbstbewussten und verantwortungsbewussten Menschen erzogen. Und dafür bin ich meinen Eltern unendlich dankbar."
Die Politikerin ist mit jeder Faser Familienmensch. Seit über 30 Jahren ist sie mit ihrem Gatten Andreas Mikl, von Beruf Kliniken-Manager, verheiratet, gemeinsam haben die beiden zwei Töchter. Die Landeshauptfrau bezeichnet "meine Familie, meinen Mann und meine zwei wundervollen Töchter" als ihr größtes Glück. "Und dass ich meinen 60. Geburtstag an der Seite meiner 87-jährigen Mama feiern darf – dafür bin ich unglaublich dankbar!"
Gemeinsam mit ihrer Familie und Tierheim-Hund "Milou" wohnt sie in Klosterneuburg, ihre beiden Kinder studieren in Krems Medizin. "Nach meiner Schulzeit war es nicht möglich, in Niederösterreich zu studieren, eine Universität oder Fachhochschule zu besuchen. Mittlerweile haben wir in Niederösterreich ein ausgezeichnetes Bildungsangebot", erklärt die studierte Wirtschaftspädagogin.
Nobelpreis für NÖ Forschung
Wissenschaft und Bildung sowie das Thema Familie seien ihr überhaupt ein besonderes Anliegen, wie sie betont: "Mit dem Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg haben wir in Niederösterreich einen wissenschaftlichen Leuchtturm, der mittlerweile zu den herausragendsten Forschungseinrichtungen der Welt zählt. Darum ist mein ganz persönlicher Geburtstagswunsch, dass wir diese bewusste Strategie des Landes Niederösterreich in den kommenden 20 Jahren auch mit einem Nobelpreis für Forschung in Niederösterreich feiern können."
„Darum ist mein ganz persönlicher Geburtstagswunsch, dass wir diese bewusste Strategie des Landes Niederösterreich in den kommenden 20 Jahren auch mit einem Nobelpreis für Forschung in Niederösterreich feiern können.“
Im Zuge der Feierlichkeiten am Montag in Klosterneuburg wird man wohl auch die Polit-Karriere der "Hanni" Mikl-Leitner Revue passieren lassen – und die führte sie von der Landespolitik in den Bund, dann wieder nach NÖ und ins Ministerium sowie letztlich in den Landeschef-Sessel.
Von 1998 bis 2003 war Johanna Mikl-Leitner Landesgeschäftsführerin der ÖVP Niederösterreich, als erste Frau in der Geschichte der Partei, 1999 bis 2003 saß sie zudem im Nationalrat. Von 2003 bis 2011 engagierte sie sich als Landesrätin für Soziales, EU-Regionalpolitik, Arbeit und Familie in NÖ, bis sie dann im Jahr 2011 ins Innenministerium wechselte.
Asylkrise als Zerreißprobe
Als Innenministerin fungierte sie von 2011 bis 2016, ein Knochen-Job, insbesondere in den Jahren der Flüchtlingskrise 2015/2016. Das Thema Migration ließ in Österreich die Emotionen hochkochen und brachte Mikl-Leitner zudem viel Kritik ein.
2016 holte sie Landeshauptmann Erwin Pröll schließlich wieder zurück in ihr Heimat-Bundesland, um sie als seine Nachfolgerin zu positionieren. Im Jahr 2017 erfolgte die Amtsübergabe.
Ihre jetzige Funktion sei ihr Traumjob, wie Mikl-Leitner betont: "Für mich gibt es keine schönere Aufgabe, als Landeshauptfrau Niederösterreichs sein zu dürfen – das erfüllt mich einfach mit Freude und im Land mit und bei den Landsleuten unterwegs zu sein, gibt mir unglaubliche Kraft und Energie."
„Ganz generell war es nicht einfach, sich in der damals von Männern dominierten Welt als engagierte Frau durchzusetzen.“
Viele Unterstützer
Dass der Weg dorthin nicht immer leicht war, gibt sie ebenfalls zu. "Ganz generell war es nicht einfach, sich in der damals von Männern dominierten Welt als engagierte Frau durchzusetzen. Ich hatte aber immer das Glück, Menschen an meiner Seite zu haben, die mich auf diesem Weg begleiteten und unterstützten, die wichtigsten waren dabei sicher Liese Prokop und Erwin Pröll", erklärt Mikl-Leitner.
Keine Geschenke, sondern Spenden
Zum Geburtstag zeigt sie sich – abgesehen von dem Wunsch, den Nobelpreis nach NÖ holen zu wollen – bescheiden: Geschenke soll es zum Wiegenfest nämlich keine geben. Stattdessen bat die Landeshauptfrau um Spenden für SOS Kinderdorf und die Organisation Rainbows Niederösterreich, ein Verein, der Kinder nach der Trennung oder Scheidung der Eltern sowie nach dem Tod von Angehörigen unterstützt.