Polizist unter Mordverdacht

"Wütender Affe!" – die letzten Worte des Macheten-Manns

Bevor am 5.1. in Bad Sauerbrunn (Bgld.) der mit einer Machete Bewaffneter von einem Beamten erschossen wurde, warnte er vor einem "wütenden Affen".

Christian Tomsits
"Wütender Affe!" – die letzten Worte des Macheten-Manns
Die riesengroße Machete im Garten des Hauses, wo es zur tödlichen Schussabgabe gegen einen Deutschen kam.
zVg

Es war der 5. Jänner, als bei der Polizei in Bad Sauerbrunn (Bgld.) ein befremdlicher Notruf einging: "Heute" liegt nun das Protokoll jenen Telefongesprächs vor, das die letzten Worte des Macheten-Manns Erec O. (55) markieren soll, bevor er durch Polizeikugeln das Leben ließ.

Das sind die letzten Worte des Macheten-Manns:

"Meine Frau hat den Wunsch geäußert, die Polizei zu sehen und ich werde ihr diesen Wunsch erfüllen. Und wenn es mich das Leben kostet, was sicherlich der Fall sein wird. Kommen Sie bewaffnet, bereiten Sie ihre Beamten auf einen wütenden Affen vor, ich würde es Ihnen raten. Der Affe hackt Holz, arbeitet im Garten, ist Landschaftsgärtner, hat keine Waffen, aber Werkzeuge, jede Menge und er ist gefährlich, militant, hochgefährlich gegenüber Männern", so der psychisch kranke 55-Jährige.

Bereiten Sie ihre Beamten auf einen wütenden Affen vor!
Macheten-Mann
am Notruf

Weiters forderte der Tobende am Telefon weibliche Beamte: "Vielleicht schicken Sie eine Kompanie Frauen, das ist vielleicht eine gute Idee, ja, aber rechnen Sie nicht damit, dass sie rational mit mir reden können in diesem Moment. Nein, das ist absolut ausgeschlossen." Nicht verwunderlich, dass die Einsatzkräfte höchst alarmiert hätten sein sollen. Vor allem, weil der Deutsche auf Rückfrage der Notrufdisponentin sich auch noch als "komplett Wahnsinnigen" bezeichnete, "der es endlich wissen will, bevor er aus diesem Leben scheidet".

Der Machetenmann (r.), seine Witwe und der Verteidiger des Polizisten,  Anwalt Niki Rast (Kreis)
Der Machetenmann (r.), seine Witwe und der Verteidiger des Polizisten,  Anwalt Niki Rast (Kreis)
zvg

Der aggressive Macheten-Mann wurde wenig später von einem Beamten mit mehreren Schüssen in den Oberkörper tödlich getroffen. Zuvor soll der Cannabis-Aktivist und Schauspieler seine Frau und Beamte mit der riesigen Machete (siehe Bild) bedroht haben. Die Beamten versprühten zwei ganze Dosen Pfefferspray. Doch der 55-Jährige habe nur milde gelächelt und gesagt: "Des hüft bei mir nix."

Wie "Heute" berichtete, sieht die Witwe den tragischen Vorfall gänzlich anders: "Mein Ehemann war Künstler, Schauspieler, Umweltaktivist und ein sehr sozialer, feinfühliger Mensch. Er war psychisch instabil und hat aus diesem Grund auch selbst den Polizeinotruf gewählt und um ein großes Team an geschulten Personen gebeten, denn er wüsste nicht, wie er reagieren würde", schildert die ins Burgenland gezogene Wienerin die dramatischen Minuten, die in einem Blutbad endeten – angeblich, weil er die 60-Jährige mit der Machete bedroht haben soll. Dem widerspricht die Frau.

Seither laufen Ermittlungen wegen Mordes gegen den Polizisten, der laut seinem Top-Anwalt Niki Rast "sicher kein Rambo" und eher kleingewachsen sei. Der Beamte sei trotz des Notrufs nur wegen eines "Familienstreits" gerufen worden, sah sich dann aber überraschend mit der äußerst gefährlichen und bedrohlichen Situation konfrontiert. "Die Witwe versucht die Schuld am Tod ihres Mannes in die Schuhe zu schieben, übergeht aber dabei Beweise", ärgert sich Rast, der von einer raschen Einstellung des Verfahrens gegen seinen Mandanten ausgeht. 

Tatrekonstruktion Anfang Februar

Warum habe die Witwe – so sie der Meinung ist, dass ihr Mann psychologische Hilfe benötigt hätte und keine Polizisten – nicht selbst die Polizei verständigt und über diesen Umstand aufgeklärt, fragt sich der Jurist. Anfang Februar kommt es vor Ort zu einer Tatrekonstruktion am besagten Grundstück in Bad Sauerbrunn. Bis dahin laufen die Mordermittlungen in jedem Fall noch weiter. Die Unschuldsvermutung gilt.

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