Würstelstände vor Preisschock

Würstel bald teurer – Pfandpflicht lässt Preise steigen

Aufgrund der Pfandpflicht droht den beliebten Würstelstandlern in Wien ein massiver Mehraufwand. Das könnte bald auch die Preise in die Höhe treiben.

Wien Heute
Würstel bald teurer – Pfandpflicht lässt Preise steigen
Pfandpflicht macht Würstelstand-Besuch teurer.
JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com; Bildmontage: Heute

Wiens Würstelstandler haben in der Bundeshauptstadt Kultstatus. Rund 143 Standler versorgen die Wienerinnen und Wiener sowie zahlreiche Touristen Tag und Nacht mit Käsekrainer, Bosna, Waldviertler und Bratwürstel.

Künftig ist es aber gut möglich, dass Gäste für ein Würstel tiefer in die Taschen greifen müssen, als bisher. Schuld ist die neue Pfandpflicht, die ab 1. Jänner 2025 in ganz Österreich eingeführt werden soll.

Logistischer Mehraufwand trifft Würstelstandler

Das neue Gesetz betrifft Einwegplastikflaschen und Aludosen. Das Gesetz sieht vor, dass alle Geschäfte Einweggebinde aller Marken zurücknehmen müssen, auch wenn sie diese nicht im Sortiment haben – auch die Würstelstände. Somit droht ihnen ein enormer Mehraufwand. In der Nacht und am Sonntag wären die Standler zudem die einzigen Annahmestellen, da Supermärkte geschlossen haben.

"Ich müsste einen eigenen Mitarbeiter für die Logistik anstellen. Die Flaschen müssen in Säcke gepackt werden, dürfen nicht zerdrückt werden, da man die QR-Codes erkennen muss. Bis jemand von der Sammelstelle die Säcke abholen kommt, kann es bis zu 48 Stunden dauern. Eventuell müsste ich ein Auto besorgen, um die Flaschen schon früher wegzubringen", schildert René Kachlir, Betreiber des Würstelstands "Zum scharfen René" am Schwarzenbergplatz.

Teurere Preise für Endkunden als Konsequenz?

Die Konsequenz wären wohl teurere Preise. "Jeder zusätzliche Aufwand, den man hat, schlägt sich auf die Kosten nieder und diese werden zwangsläufig an den Endkunden weitergegeben", warnt Marko Fischer, Präsident des SWV und Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wien. Damit es aber nicht so weit kommt, fordern der Verein der Wiener Würstelstände und der SWV eine Ausnahmeregelung von der Pfandpflicht für Betriebe mit einer Verkaufsfläche unter 25 Quadratmetern, beziehungsweise einer Betriebsgröße unter 50 Quadratmeter.

In einem offenen Brief wenden sie sich an Bundesministerin Leonore Gewessler (Grüne). "Wir brauchen eine Lösung, die sowohl den Umweltschutz als auch das Fortbestehen unserer traditionsreichen Würstelstände sichert. Unsere Forderungen wurden bereits vom Wirtschaftsparlament Wien und Wirtschaftsparlament Österreich angenommen – nun liegt es an der Ministerin, diese umzusetzen und so ein wertvolles Kulturerbe zu sichern", so Fischer.

Pfandpflicht bedroht Wiener Würstelstände

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    Die neue Pfandpflicht sorgt bei Wiens Würstelstandlern für Protest.
    Die neue Pfandpflicht sorgt bei Wiens Würstelstandlern für Protest.
    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Wiener Würstelstände könnten ab 2025 teurer werden, da eine neue Pfandpflicht für Einwegplastikflaschen und Aludosen eingeführt werden soll
    • Dies würde zu einem logistischen Mehraufwand für die Würstelstandbetreiber führen, was sich wahrscheinlich auf die Preise für die Kunden auswirken würde
    • Der Verein der Wiener Würstelstände und der SWV fordern eine Ausnahmeregelung von der Pfandpflicht, um das Fortbestehen der traditionsreichen Würstelstände zu sichern
    red
    Akt.