Wiener hat brillante Idee

"Würfeln wir, ist einfacher" – wer kennt EU-Kandidaten?

Fast niemand kennt die EU-Spitzenkandidaten und die Wahlentscheidung fällt vielen schwer. Ein Wiener hat eine Idee: Er würfelt einfach!

Annika Fried

Die EU-Wahl steht bevor und die Spitzenkandidaten stehen schon lange fest. "Heute" befragte die Wiener nach ihrem "Wahl-Wissen". Das Ergebnis: Die meisten kennen kaum einen Spitzenkandidaten beim Namen. So mancher überlegt, die Wahlentscheidung einem Würfel zu überlassen.

Würfel soll entscheiden

Franz (64), kennt zwei der sieben Spitzenkandidaten, die zur EU-Wahl antreten. Bei den meisten Gesichtern muss er passen. Die Entscheidung, wem er seine Stimme geben soll, fällt ihm daher schwer. Die Not macht kreativ und er hat schon eine Idee, wie er mit dieser prekären Situation umgehen wird:

Sch****, den kenne ich nicht. Würfeln wir, das ist einfacher!
Franz, 64
weiß nicht, wen er wählen soll

"Noch nie gehört"

Vor allem die Spitzenkandidaten der KPÖ (Günther Hopfgartner) und der Liste DNA (Maria Hubmer-Mogg) kennt kaum jemand. Bekanntere Gesichter, wie zum Beispiel Andreas Schieder (SPÖ) oder Harald Vilimsky (FPÖ), können oft der richtigen Partei zugeordnet werden, nur wenige wissen jedoch auch den Namen der Spitzenkandidaten. Den größten Bekanntheitsgrad hat ohne Zweifel Lena Schilling (die Grünen), die in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen beherrschte. Anders sieht es beim Spitzenkandidaten der NEOS aus: Er wird sogar einer anderen Berufssparte zugeordnet:

Den habe ich im Fernsehen gesehen, ist das nicht ein Journalist?"
Nadja, 70
über Helmut Brandstätter (Spitzenkandidat NEOS)

Wählen und Bier trinken erlaubt

Auch Jugendliche ab 16 Jahren dürfen bei der anstehenden EU-Wahl mitbestimmen. Auf die Frage, ob man in diesem Alter schon bereit ist, eine vernünftige Wahl zu treffen, hat Emily (19) eine interessante Erkenntnis:

Es ist lustig, weil das ist eine der wenigen Sachen – neben dem Bier trinken - die man ab 16 darf. Ich hätte nichts dagegen, wenn man erst ab 18 wählen darf, weil das ist eine wichtige Entscheidung.
Emily, 19
würde die Wahlregeln verändern

Auch Nadja (70) findet, dass man in diesem Alter noch nicht reif genug ist, um bei der Entscheidung des EU-Parlaments mitzubestimmen. Andere wiederum denken, dass das Alter keine Rolle spielt, da sich die Erwachsenen auch nicht besser mit politischen Themen auskennen. Ob Jung oder Alt: Hauptsache ist jedenfalls, dass man nüchtern in die Wahlkabine geht.

Auf den Punkt gebracht

  • "Heute" befragte die Wiener nach ihrem "Wahl-Wissen"
  • Das Ergebnis: Die meisten kennen kaum einen Spitzenkandidaten beim Namen
  • Ein Wiener hat eine kreative Idee: Er würde die Entscheidung am liebsten einem Würfel überlassen
AF
Akt.