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World Games 2022–Das sind die stärksten Männer der Welt
Die World Games im amerikanischen Birmingham sind sozusagen der kleine Bruder der Olympischen Spiele. Eine Mannschaft gewann als klarer Favorit.
Nur alle vier Jahre finden sie statt: die World Games. Jene internationale Veranstaltung in Sportarten, die nicht zu den Olympischen Spielen gehören, aber dennoch eine hohe weltweite Verbreitung haben. Eine der Disziplinen ist das Seilziehen und darin gehört die Schweiz seit Jahrzehnten zur Weltspitze. Bei den diesjährigen World Games in Birmingham, Alabama, trat sie bei den Männern als klare Favoritin an.
Höchst intensives Training
Den Kern der Athleten bilden gleich zwei Clubs aus dem Engelbergertal; Engelberg und Stans-Oberdorf. In beiden hat die Sportart eine lange Tradition, so konnte Engelberg vor zwei Jahren das 50-jährige Bestehen feiern und schaut auf knapp 40 Schweizer Meistertitel sowie 28 Gewinne von Europa- oder Weltmeistertiteln mit dem Club zurück. Die Seilzieher sind alle Amateure und betreiben den Sport nebst ihren Vollzeitjobs. "Wir haben in den letzten Monaten intensiv und sehr gezielt auf das Turnier trainiert, was nicht immer einfach war", sagt Ueli Christen, Trainer der Nationalmannschaft und Athlet. Fünf bis sechs Trainings pro Woche gehörten in der Vorbereitungszeit zur Normalität.
Königsklasse: 640 Kilogramm
Die sechs besten Nationen der Weltmeisterschaften im Vorjahr qualifizieren sich jeweils für die World Games im Seilziehen. Dies gelang an der WM 2021 in Bilbao auch dem Schweizer Team in der Königsklasse 640 Kilogramm. Somit stand sie zusammen mit Deutschland, Holland, Belgien, Italien und Großbritannien als Teilnehmerin fest. "Da wir letztes Jahr den Titel als Weltmeister holten, bestand ein gewisser Erwartungsdruck. Diesen macht man sich vor allem selbst, aber man spürt es auch von allen rundherum", so Christen.
Sieg trotz ungewissem Terrain
Am vergangenen Donnerstag und bei einer Temperatur von rund 30 Grad galt es ernst. Auf dem Gelände der lokalen Universität traten in einer Vorrunde alle sechs Teams gegeneinander an. Ungewiss war für alle der Untergrund, so durfte auf dem Terrain vorab nicht trainiert werden. Schnell zeigte sich, dass der Boden hart ist. Es bilden sich jedoch schöne Stufen und beide Seiten waren gleich fair, was optimale Voraussetzungen bedingte. In der Vorrunde zeigten die Schweizer Favoriten keine Blöße und zogen ohne Punkteverlust in den Halbfinal ein. Großbritannien, Deutschland und Belgien folgten. Im Halbfinal traf die Schweiz auf den Vierten der Vorrunde, Belgien.
Die Stärksten unter den Starken
Erneut siegte sie klar und stand als Finalistin gegen Großbritannien fest. Auch hier zeigte sie ihre technische sowie physische Überlegenheit, konnte ruhig agieren und gewährte dem Gegner keine Chance. Mit einer überragenden Leistung durften sich die acht Seilzieher, ihr Coach und Pfleger sowie ein Ersatz als Gewinner des Turniers feiern lassen. Christen: "Es ist ein einzigartiges Gefühl und wir sind stolz, so einen Event mit der Goldmedaille und schönen Erinnerungen verlassen zu können."