"Türe nicht geschlossen"

Wolff glaubt weiter an Verstappen-Wechsel zu Mercedes

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat in Zandvoort so offen wie selten gesprochen. Der "Silberpfeil"-Boss glaubt weiter an den Verstappen-Deal.

Sport Heute
Wolff glaubt weiter an Verstappen-Wechsel zu Mercedes
Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
Imago Images

Die Gerüchteküche brodelte. Nachdem Siebenfach-Weltmeister Lewis Hamilton Mercedes am Jahresende Richtung Ferrari verlässt, hatte der "Silberpfeil"-Boss Dreifach-Champions Max Verstappen als Ersatz im Auge, bastelte am Sensationsdeal. Der näher war, als manche glaubten.

"Ich habe das ganze Jahr lang geglaubt, dass es ein Fenster gibt, dass es eine Möglichkeit gibt. Es war nicht bei null", erzählte der Wiener laut "Racingnews365" in einer Medienrunde. "Die Chancen waren bei 10/1 oder 9/1. Ich wollte nicht aufgeben. Aber während der Sommerpause sind wir zur Entscheidung gekommen, dass wir nicht auf etwas warten sollten, sondern uns für 2025 zu etwas bekennen sollten", meinte Wolff weiter.

Damit sprach der Wiener an, dass Top-Talent Andrea Kimi Antonelli unmittelbar vor der Beförderung bei Mercedes steht, das freie Cockpit 2025 erhalten wird. Der Italiener stammt aus der Mercedes-Akademie, feiert am Sonntag seinen 18. Geburtstag und erhält damit auch die Superlizenz. Die Bekanntgabe wird Gerüchten zufolge vor dem Grand Prix von Italien am kommenden Wochenende erfolgen.

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    Abgang wäre dank Marko möglich gewesen

    Das Kapitel Verstappen ist für Wolff aber noch lange nicht beendet. Bevor Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko den Niederländer zu den Bullen holte, pflegte auch Wolff engen Kontakt zur Familie Verstappen, konnte dem damals 16-jährigen Max kein Stammcockpit zusichern, so machten die Bullen das Rennen. Das Verhältnis war zwischendurch zwar angespannt – vor allem in der Saison 2021 – der Kontakt riss aber nie ganz ab. Deshalb glaubt Wolff weiterhin an die Chance, Verstappen doch noch zu Mercedes lotsen zu können.

    Für 2025 wäre das mit Markos Hilfe gegangen. Wenn der Verstappen-Förderer den Rennstall verlässt, könnte auch der Niederländer gehen, doch der Grazer bekannte sich zu den Bullen. In Verstappens bis 2028 laufendem Vertrag gibt es aber weiter Ausstiegsklauseln.

    "Türe nicht geschlossen"

    "Es ist immernoch ziemlich unruhig dort. Nicht nur aus Leistungsgründen, auch wegen zwischenmenschlichen Problemen", meinte Wolff mit Blick auf Red Bull, wo in den letzten Monaten tatsächlich Star-Designer Adrian Newey und Sportdirektor Jonathan Wheatley den Rennstall verlassen haben, nachdem zuvor ein offener Machtkampf zwischen Teamchef Christian Horner und den thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigentümern und dem österreichischen Flügel rund um Marko, Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und nicht zuletzt der Verstappen-Familie tobte.

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      "Ich bin mit Jos Verstappen mein ganzes Leben lang gut ausgekommen. Deshalb war ich immer der Meinung, dass die Türe nie komplett zu war. Wir haben jetzt eine Fahrer-Entscheidung für nächstes Jahr getroffen. Aber das hat die Türe für Max für 2026 oder danach nicht geschlossen. Wir wollen uns alle Möglichkeiten offen halten", betonte der Wiener.

      Neben Antonelli wird George Russell in der kommenden Saison bei Mercedes fahren. Der Vertrag des Briten läuft am Jahresende 2025 aber aus.

      Auf den Punkt gebracht

      • Mercedes-Teamchef Toto Wolff spricht offen über den Verstappen-Deal und gibt Einblicke in die Verhandlungen
      • Obwohl Mercedes sich für 2025 bereits auf ein Top-Talent festgelegt hat, schließt Wolff die Möglichkeit nicht aus, Max Verstappen in Zukunft zu verpflichten
      • Trotz der aktuellen Fahrer-Entscheidung hält er die Tür für Verstappen für die Saison 2026 oder später offen
      red
      Akt.