Abschuss freigegeben
Wolf kommt Familie zu nahe – jetzt soll er sterben
In Oberösterreich kam ein Wolf ganz nah an eine Familie heran. Nun haben die Behörden seinen Abschuss freigegeben.
Aufregung um einen Wolf gibt es in Oberösterreich. Ende Februar wurden laut Behörden mehrere Wölfe in unmittelbarer Nähe eines bewohnten Bauernhofes in der Marktgemeinde Liebenau verjagt. Und das "während der Aktivitätszeit des Menschen", wie die Behörden schreiben.
Nun der nächste Fall: Am Donnerstag wurde der Behörde ein neuer Vorfall vom vergangenen Samstag gemeldet.
"Ein Wolf hat sich zur Tageszeit einer spazierenden Familie im Bereich der Marktgemeinde Unterweißenbach auf unter 50 m angenähert und konnte nur schwer vergrämt werden", so das Land OÖ in einer Aussendung. Das gezeigte Wolf-Verhalten sei als "gefährlich" einzustufen. Begründung: "Insbesondere aufgrund der Annährung auf sehr geringe Distanz".
Bei der Familie soll es sich um die Eltern und ihr etwa dreijähriges Kind gehandelt haben.
Das Tier soll nun aufgrund der Wolfsmanagementverordnung in OÖ getötet werden, weil laut den Vorgaben von einem "Risikowolf" auszugehen ist. Im Umkreis von 10 Kilometer vom Vergrämungsort in Unterweißenbach darf der Wolf bis zum 30. März "entnommen", also getötet werden.
"Die verantwortlichen 21 örtlichen Jagdausübungsberechtigten, die Bezirksjägermeister, 14 Gemeinden und die Bezirkshauptleute von Freistadt und Perg werden informiert", so das Land.
Zusätzlich sei eine zweite Abschusserlaubnis für den Risikowolf im Raum Sandl offen. "Dieser darf noch bis einschließlich Montag, 25. März 2024, (im Bezirk Freistadt) entnommen werden. Die Jagdgebiete überschneiden sich vereinzelt."
„Wenn sich Familien mit Kleinkindern am helllichten Tag nicht mehr auf die Straße trauen, dann ist Gefahr in Verzug“
"Wenn sich Familien mit Kleinkindern am helllichten Tag nicht mehr auf die Straße trauen, dann ist Gefahr in Verzug", betont Michaela Langer-Weninger (ÖVP).
Die Abschusserlaubnis sei für Oberösterreichs Agrar-Landesrätin mehr als gerechtfertigt: "Indem wir rasch, Maßnahmen setzen, wollen wir den Menschen die Sicherheit geben, dass wir an ihrer Seite sind. Das Mühlviertel soll ein Ort bleibt, an dem sich jeder und jede frei bewegen kann."
Immer wieder sorgen Wolf-Sichtungen in OÖ für Aufregung. Vor gut einem Jahr wurde eines der Tiere sogar direkt an der Stadtgrenze zu Linz, in Leonding, gesichtet.