Spitzenkandidat Dominik Wlazny beim Wahlkampfauftakt am Stephansplatz in Wien.
Helmut Graf
Das österreichische Superwahljahr steht kurz vor seinem Höhepunkt – in weniger als einer Woche wird eine neue Zusammensetzung des Nationalrats gewählt. Die Parteien befinden sich im Endspurt des Wahlkampfes und ringen um jede Stimme.
Aus diesem Anlass veranstaltete die Bierpartei mit ihrem Chef Dominik Wlazny am Dienstag eine Pressekonferenz mit dem Thema "Nächster Halt: Zusammenhalt".
Gute Ideen
Schon in den letzten Wochen tourte Wlazny durchs ganze Land, um die Wähler von seinen Ideen und Visionen zu überzeugen. Eine Bühne wie andere Politiker benötigt er dabei nicht, ihm reicht sein Bus und die Plattform, die sich ausfahren lässt.
"Die Bühne ist schon dabei, wir müssen nur die Ladeklappe herunterlassen und es geht schon los. Und wissen sie was das ist? Eine gute Idee und diesen mangelt es im Parlament", polterte er.
"Dann sind wir nicht dabei"
"Das Problem ist, wenn ich jetzt ORF2 aufdrehe und hohes Haus schau, dann sehe ich nur Hickhack und Herumgeschreie. Das bringt uns keinen Zentimeter weiter", so Wlazny. Der Bierpartei würde es jetzt darum gehen, was sie auch auf ihr Wien-Plakat gedruckt hatten – Zusammenhalt.
Das soll sich auch in der Arbeit im Nationalrat zeigen. Wlazny betonte, dass man "verbinden" wolle. Wenn wer eine "gute Idee" habe, wolle man keine Pressekonferenz dazu machen und diese kritisieren, sondern sie unterstützen. Sollte es aber eine "schlechte Idee" sei, die auf Eigeninteresse beruht, "dann sind wir nicht dabei". Wlazny große Wünsche: weniger Eigeninteresse, weniger Postenschacherei, Getuschel, ein Ende der Korruption und mehr Konstruktives auf Basis von Fakten.
"Nicht alles schlecht, nicht alles gut"
Außerdem betonte der BIER-Chef, dass in Österreich nicht alles schlecht ist: "Wir leben in einem schönen leiwanden Land, das darf man auch sagen. Es ist nicht alles schlecht, es ist aber auch nicht alles gut." Veränderung brauche man etwa im Gesundheitssystem. Diese sei ein "Vier-Klassen-System", in dem Menschen Monate lang auf Termine warten, die Arbeitsbedingungen schlecht sind und zu wenig in der Prävention gemacht wird.
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Auch bei der Bildung eckte Wlazny an, forderte ein Fach "Zukunft". Darin soll nicht Mathematik oder Deutsch gelernt werden, sondern Empathie, Zivilcourage, Ethik und andere Sachen, die für das Leben wichtig sind. Die Lehrer sollen zudem Lehrer sein dürfen und keine "IT-Administrationskräfte oder Schul-Psychologen".
Spaßpartei?
Letztlich stellte Wlazny die Frage: "Wohin steuert das Land". Um eine positive Antwort darauf geben zu können, brauche es ein "Zukunftsministerium", das tragende Konzepte für die nächsten zehn, zwanzig und dreißig Jahre ausarbeiten soll.
In den letzten Tage habe Wlazny zudem wieder vermehrt in den Medien gelesen und gehört, dass die Bierpartei eine Spaßpartei sei. "Wir sind lieber eine Spaßpartei als eine Angstpartei", betonte er am Schluss. Nun sei es Zeit für Bier und den Einzug ins Parlament, denn "wir schäumen vor Mut".