Welt

Putin feuert "Schlächter von Mariupol" Michail Misinzew

Der berüchtigte "Schlächter von Mariupol", Michail Misinzew (60), ist von Wladimir Putin nach wenigen Monaten im Amt seines Postens enthoben worden.

Michail Jewgenjewitsch Misinzew war nur kurz Russlands Vize-Verteidigungsminister.
Michail Jewgenjewitsch Misinzew war nur kurz Russlands Vize-Verteidigungsminister.
NATALIA KOLESNIKOVA / AFP / picturedesk.com

Laut russischen und ukrainischen Quellen ist der russische Vize-Verteidigungsminister Michail Jewgenjewitsch Misinzew seines Postens enthoben worden.

Der 60 Jahre alte Generaloberst, der als "Schlächter von Mariupol" für seine außerordentliche Brutalität traurige Berühmtheit erlangte, hatte erst im September die Nachfolge von Dimitri Bulgakow angetreten, der wegen Erfolglosigkeit im Feldzug gegen die Ukraine seinen Posten räumen musste.

1/5
Gehe zur Galerie
    <a data-li-document-ref="100229578" href="https://www.heute.at/s/putin-ersetzt-militaer-vize-mit-schlaechter-von-mariupol-100229578">Michail Jewgenjewitsch Misinzew</a>&nbsp;wurde mit seiner außerordentlichen Brutalität als "Schlächter von Mariupol" berüchtigt.
    Michail Jewgenjewitsch Misinzew wurde mit seiner außerordentlichen Brutalität als "Schlächter von Mariupol" berüchtigt.
    Alexander Zemlianichenko / AP / picturedesk.com

    Vor seinem zerstörerischen Feldzug in der Ukraine hatte Misinzew bereits das syrische Aleppo mit Flächenbombardments in Schutt und Asche gelegt. Auch für Angriffe auf Krankenhäuser stand der Syrien-Einsatz der russischen Armee in der Kritik.

    In Mariupol fielen auch eine Geburtsklinik, ein Theater und weitere zivile Einrichtungen den Angriffen der russischen Armee zum Opfer. Die Stadt galt bereits einen Monat nach Beginn der russischen Invasion als zu rund 80 Prozent zerstört.

    1/12
    Gehe zur Galerie
      Das Theater von Mariupol, in dem bis zu 1.300 Zivilisten Schutz vor russischen Angriffen gesucht hatten, wurde ...
      Das Theater von Mariupol, in dem bis zu 1.300 Zivilisten Schutz vor russischen Angriffen gesucht hatten, wurde ...
      AP / picturedesk.com

      Skandalaufnahmen

      Im vergangenen Jahr tauchte auch noch ein Tonband-Mitschnitt auf, der gemäß ukrainischen Angaben zeigen soll, aus welchem Holz der 60-Jährige geschnitzt ist. In der mehr als drei Minuten langen Aufnahme putzte ein mutmaßlich hochrangiger Militär einen Soldaten zusammen, weil er seine Uniform nicht richtig trägt.

      "Sehen Sie sich diesen Abschaum an, der da steht, mit seinen Rinderaugen die Stirn runzelt und mir sein unglückliches Gesicht zeigt, seine stinkende Fratze", hört man den Wüterich in dem Audio sagen. "Warum dient er noch? Und warum sollte ich meine Zeit mit deinem Abschaum verschwenden? Wenn Sie der Leiter einer Einheit sind, dann treten Sie an die Spitze."

      "Warum ist sein Gesicht noch nicht verstümmelt? Warum hat ihm niemand die Ohren abgeschnitten? Warum humpelt dieser Idiot noch nicht?", plärrt der Mann weiter. "Wenn er nachts hinausgeht, stürzen sich unbekannte Angreifer auf ihn. Einfach immer wieder auf ihn springen, ihm mit einer Flasche ins Gesicht schlagen und dann noch einen Liter reinschütten. Sie sind Abschaum!"

      1/10
      Gehe zur Galerie
        Am 16. März wurde das Theater von Mariupol von russischen Bomben zerstört. Zwei Wochen später machte ein Maxar-Satellit dieses Foto.
        Am 16. März wurde das Theater von Mariupol von russischen Bomben zerstört. Zwei Wochen später machte ein Maxar-Satellit dieses Foto.
        Maxar Technologies via Reuters
        1/51
        Gehe zur Galerie
          <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
          22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
          Helmut Graf