160.000 offene Jobs

WKÖ warnt – kürzere Arbeitszeit erhöht Fachkräftemangel

Der Plan der Arbeiterkammer die Arbeitszeit zu verkürzen, ist für WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf "unerklärlich".

Lukas Leitner
WKÖ warnt – kürzere Arbeitszeit erhöht Fachkräftemangel
WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf warnt vor einer Arbeitszeitverkürzung.
Michael Bihlmayer / ChromOrange / picturedesk.com

Der Fachkräftemangel in Österreich ist nach wie vor eines der größten Probleme. Wie das Arbeitskräfteradar zeigt, sind aktuell etwa 160.000 Jobs nicht besetzt. Bis zum Jahr 2040 werde sich diese Zahl auf nahezu 500.000 erhöhen, rechnet die Wirtschaftskammer Österreich  (WKÖ) am Dienstag vor. Die Hauptursache dafür sei der Demografische Wandel, der zu einem Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter führe.

Arbeitszeitverkürzungen unerklärlich

Während SPÖ-Chef Andreas Babler, ebenso wie die Arbeiterkammer, weiter an den Plänen zur Arbeitszeitverkürzung festhält, bekrittelt WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf genau diese Vorhaben: "Mir ist es daher unerklärlich, dass die Arbeiterkammer entgegen der Faktenlage nach wie vor das 'Lied einer generellen Arbeitszeitverkürzung singt', diese gesamtwirtschaftlich für machbar erklärt und damit argumentiert, dass die Arbeitszeitverkürzungen vergangener Jahrzehnte von der Wirtschaft verkraftet worden wären."

82 Prozent von Fachkräftemangel betroffen

Dabei werde laut dem WKÖ-General "geflissentlich unter den Teppich gekehrt", dass bei den früheren Arbeitszeitverkürzungen ein steigendes Arbeitskräfteangebot und eine hohe automatisierungsbedingte Produktivitätssteigerung gegeben war. Beide Voraussetzungen seien heute nicht vorzufinden, "ganz im Gegenteil".

"Aktuell sind 82 Prozent aller Unternehmen von einem Arbeits- und Fachkräftemangel betroffen, 62 Prozent sogar sehr stark – 56 Prozent erleiden dadurch sogar Umsatzeinbußen", rechnete Kopf vor.

Schrumpfender Wohlstand

Eine generelle Reduktion der Arbeitszeit sei deshalb "kontraproduktiv und würde den Arbeitskräftemangel verschärfen". Eine individuelle Flexibilisierung könne zwar für einzelne Unternehmen passend sein, wofür das 2018 geänderte Arbeitsseitengesetz auch ausreichend Möglichkeiten biete.

Zu beachten sei dabei aber, dass mit einer Verkürzung auch eine Senkung des Arbeitsvolumens einhergehe. Das zeige eine Studie von EcoAustria: Die Steigerung der Produktivität je Arbeitsstunde ist nur mehr eine sehr geringfügige, erklärte Kopf. Somit führe jede Verkürzung der Arbeitszeit heutzutage unweigerlich zu sinkender Wertschöpfung und schrumpfendem Wohlstand.

Weitere Auswirkungen

Eine weitere negative Auswirkung wäre laut Kopf eine Verschärfung der ohnedies sehr angespannten Wettbewerbssituation durch steigende Lohnstückkosten, insbesondere im produzierenden Sektor. "Wir preisen uns damit ebenso aus dem Markt, wie es schon durch die enormen Auswirkungen der letzten beiden Lohnrunden geschehen ist", so Kopf abschließend.

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