Salzburg

Wirt zahlt jetzt jährlich 150.000 Euro mehr für Strom

Personalmangel und hohe Stromkosten machen vielen Gastronomen zu schaffen. Ein Salzburger Wirt muss jetzt 150.000 Euro mehr für Energie zahlen.

Christine Ziechert
Statt 5 Cent pro Kilowattstunde muss der Wirt nun rund 39 Cent zahlen.
Statt 5 Cent pro Kilowattstunde muss der Wirt nun rund 39 Cent zahlen.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Nicht nur Privathaushalte stöhnen unter den enormen Energiepreis-Steigerungen. Auch Wirtschaftstreibende sind davon betroffen. Der Salzburger Wirt Gustl Absmann muss das Siebenfache für Strom hinblättern, berichten die "Salzburger Nachrichten" (SN).

Denn die Verträge mit der Salzburg AG laufen aus. Bisher zahlte der Gastronom fünf Cent pro Kilowattstunde, nun liegt der Preis – je nach Laufzeit – bei rund 39 Cent. Damit kommen auf Absmann, der in Salzburg die Gasthäuser "Die Weisse" und das "Fuxn" betreibt, jährliche Mehrkosten von 150.000 Euro zu. "Da komme ich nicht einmal mit einer Erhöhung der Preise auf der Speisekarte mit. Keine Ahnung, was dann passiert", meint er gegenüber den "SN".

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    "Heute"
    "Ich habe keine Ahnung, wie ich die Energiepreis-Erhöhung wieder hereinbringen kann" - Gastronom Wolfgang Glavan

    Auch Wolfgang Glavan, Betreiber des Salzburger "Bierheurigen", ist von der Preiserhöhung betroffen. Laut Glavan liegt das Angebot der Salzburg AG zwischen 32 und 42 Cent: "Ich habe keine Ahnung, wie ich das wieder hereinbringen kann", erklärt er den "SN".

    Auf "SN"-Nachfrage weist Salzburg AG-Sprecherin Karin Strobl darauf hin, dass alle Kunden mit einem Verbrauch von mehr als 100.000 Kilowattstunden (Gewerbetarif) an den Marktpreis gebunden sind. Bei den derzeitigen Vertragsabschlüssen müssten Großabnehmer im kommenden Jahr mit einem Preis von 39 Cent rechnen. 2024 könnten es dann 33 und im dritten Jahr "nur" noch 23 sein, so Strobl. Ob die Preise tatsächlich halten, ist aber nicht fix: "Weil ja heute niemand weiß, wie sich der Marktpreis tatsächlich weiterentwickelt."

    Personal fehlt, hohe Preissteigerung beim Einkauf

    Ein weiteres großes Problem, das zahlreiche Gastronomen haben, ist der teils eklatante Personalmangel. So fehlen Gustl Absmann derzeit fünf Mitarbeiter, ab mittags muss er daher Gäste abweisen. Ersatz – einen Afghanen, der mit seiner Familie seit sechs Jahren in Salzburg lebt, und einen Studenten aus Nepal – hätte er bereits, aber: "Sie bekommen einfach keine Arbeitsgenehmigung."

    Auch Gastronom Glavan würde gerne das Personal aufstocken: "Trotz einer Lohnerhöhung von 20 Prozent ist es kaum möglich, Mitarbeiter für 40 Wochenstunden zu finden. Dazu kommt noch die enorme Kostensteigerung beim Einkauf", erklärt er den "SN". Seit Beginn der Pandemie haben sich die Preise laut Glavan um mindestens 20 Prozent erhöht.