Oberösterreich
Wirt verlangt an Sonntagen mehr fürs Schnitzel
In einem Braunauer Lokal müssen Gäste am Sonntag 10 Prozent mehr fürs Essen zahlen. Und das hat einen guten Grund.
Ab 1. September müssen die Gäste im Braunauer Restaurant "Tafelspitz" (dazu gehören auch die "Nudelkuchl" und das "Esszimmer") beim Bezahlen tiefer ins Geldbörserl greifen. Um zehn Prozent werden die Preise erhöht. Ein Schnitzel kostet dann nicht mehr 17 Euro, sondern 18,70 Uhr.
Allerdings: Das gilt nur an den Sonn- und Feiertagen. Profitieren werden davon die Angestellten, denn die erhalten künftig einen Lohn-Zuschlag von 50 Prozent an den Sonntagen.
Warum das so ist, erklärt Chef Jochen Reumüller: "Es ist enorm schwierig, Personal zu finden. Ein Grund sind die Arbeitszeiten und vor allem die Sonntagsarbeit. Deshalb haben wir uns entschlossen, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Sonntag mehr zu zahlen, auch als kleines Dankeschön."
Gäste zeigen Verständnis
Denn eigentlich gibt es im Gastgewerbe keinen gesetzlichen Zuschlag für die Arbeit am Sonntag. Reumüller will den Beruf wieder attraktiver machen.
Und er hat sich alles genau ausgerechnet. "Ich habe mir die Umsätze der letzten Jahre angeschaut und mit den Zusatzkosten für die Mehrbezahlung in Zusammenhang gebracht. Dabei ist eben herausgekommen, dass, wenn wir die Preise um 10 Prozent am Sonntag erhöhen, wir unseren Mitarbeiter mehr bezahlen können", so Reumüller gegenüber "Heute".
Und wie haben die Gäste auf die Ankündigung reagiert? "Auf Facebook hat es eigentlich durchwegs positive Reaktionen gegeben", freut sich Reumüller. Übrigens: In Braunau haben aktuell nur noch drei Wirtshäuser am Sonntag offen, eben weil viele kein Personal finden.
Das Restaurant "Tafelspitz" ist übrigens nicht das einzige Lokal, das diesen Weg geht. Im "Kulturwirtshaus Pammer" in Hirschbach (Bez. Freistadt) gibt es den Sonntagszuschlag ebenfalls.