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Wirt: "Bei uns wird das Martinigansl 32 Euro kosten"
Die Gansl-Saison steht vor der Tür und schlägt einigen Gastronomen auf den Magen. Eine Portion Gansl könnte heuer saftige 40 Euro kosten.
Die hohe Inflation hat den Preis für das panierte Schnitzel, laut Statistik Austria, um satte elf Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Doch auch vor der Martinigansl-Saison machen die Preisexplosionen nicht Halt. Gastronom Peter Neurath, vom Wiener Restaurant Trancredi, erzählt im Gespräch mit "Heute": "Bei uns wird das Martinigansl 32 Euro kosten. Für eine Portion könnte man heuer aber bis zu 40 Euro verlangen."
„"Bei uns wird das Biogansl heuer 32 Euro kosten. Für eine Portion könnte man heuer bis zu 40 Euro verlangen."“
Wie der Wirt auf den horrenden Preis kommt? Die heimischen Gänse für die Gastro sollen heuer um die 13 Euro pro Kilo kosten. Auch die Preise für Beilagen wie Maroni oder das Mehl und Brot für die Knödel sind angestiegen. "Wir beziehen unser Bio-Gansl direkt vom Bauern, also ohne Zwischenhändler. Nach den Herbstferien, theoretisch ab dem 2. oder 3. November, stehen die Gansln auf der Karte. Wir hoffen, dass alles gut geht", so Neurath. Auch Franz Perner, Spartengeschäftsführer für Tourismus und Freizeitwirtschaft, ist sich sicher, dass man heuer zwischen 22 Euro und 31 Euro für eine Portion Gansl im Gasthaus liegen lassen wird.
"Jetzt hat uns aber der Schlag getroffen"
Dem Schwaigerwirt in Wien bereiten die hohen Ganslpreise große Sorgen. "Wie viele bestimmt wissen, stehen ja in Kürze unsere Ganselwochen an, die wir natürlich zeitgerecht bei unseren Lieferanten bestellen müssen, um auch genügend für euch zu haben. Jetzt hat uns aber der Schlag getroffen, als wir von den Preisen gehört haben. Denn diese haben sich, im Gegensatz zu den vorherigen Jahren, vom Einkaufspreis verdoppelt. Falls dieser gleich bleiben sollte, was wir annehmen, würde das Gansl bei uns um die 30 Euro kosten. Weiter können wir da nicht runter", schreibt das Gasthaus auf Facebook.
Wer beim Schwaigerwirt eine Freilandgans aufgetischt bekommen will, müsste für eine Portion (1,2 Kilo) rund 80 Euro bezahlen. Laut Transgourmet-Sprecherin Martina Macho gleichen sich die Preise zwischen ausländischem Gansl und heimischen Federvieh mittlerweile immer mehr an. Grund dafür sind, unter anderem, die Vogelgrippe in Ungarn, sowie steigende Kosten für Futter und Energie.
Maronipreise erhöhen sich um 12 Prozent, Knödelbrot wird um 30 Prozent teurer.
Macho kann auch den deftigen Preisanstieg bei den Beilagen bestätigen. So kosten Maroni im Vergleich zum Vorjahr rund 35 Prozent mehr. Frisches Rotkraut ist um 12 Prozent teurer geworden. Sogar Zutaten wie Servietten-oder Semmelknödel, die nur mehr mit Wasser oder Milch angemacht werden müssen, kosten rund 13 Prozent mehr. Beim Knödelbrot sind die Preise um satte 30 Prozent angestiegen.