Welt
Wird Putins größter Widersacher schon wieder vergiftet?
Russlands größter Oppositionspolitiker Nawalny befindet sich seit zwei Jahren hinter Gittern. Nun befürchtet eine Sprecherin, dass er vergiftet wird.
Alexej Nawalny galt lange als größte innenpolitische Gefahr für Wladimir Putin. 2020 starb er während eines Fluges in Sibirien beinahe an einem Vergiftungsversuch. Westliche Labortests zeigten damals, dass es sich bei dem verwendeten Mittel um einen Nervenkampfstoff handelte. Nachdem er die Folgen der Vergiftung in Deutschland behandeln ließ, kehrte er 2021 in sein Heimatland zurück – und wurde prompt verhaftet.
Wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen und Betrugs wurde der 46-Jährige Politiker zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Er sprach damals von einem politisch motivierten Verfahren. Doch entgegen der Hoffnungen des Kremls wird es selten leise um Nawalny – will sich der Kreml nun endgültig des lästigen Widersachers entledigen? Das legt eine Sprecherin Nawalnys nahe.
"Schließen nicht aus, dass Alexej Nawalny langsam getötet wird"
In einem Tweet warnt Kira Jarmysch vor einer erneuten Vergiftung: "Wir schließen nicht aus, dass Alexej Nawalny in diesem Moment langsam vergiftet wird, langsam getötet wird, damit es weniger Aufmerksamkeit erregt". Nawalny ist in der Hochsicherheitsstrafkolonie IK-6 in Melechowo, etwa 250 Kilometer östlich von Moskau untergebracht. Dort leide er laut der Sprecherin an einer seltsamen Krankheit, deren Ursprung eine Vergiftung sein könnte. Jarmysch vermutet, dass dem Oppositionspolitiker ein langsam wirkendes Gift verabreicht worden sei.
Denn: Er habe in gut zwei Wochen acht Kilogramm an Gewicht eingebüßt. "Er wird in einer Strafzelle mit akuten Schmerzen ohne medizinische Hilfe festgehalten", führt die Sprecherin weiters aus. Nawalnys Umfeld bangt nun (erneut) um das Leben des inhaftierten Mannes. Bis heute streitet das offizielle Russland ab, an der Vergiftung Nawalnys beteiligt gewesen zu sein.
