"Bohrturm" aufgestellt

Wird jetzt mitten in Wien nach Gas gebohrt?

Anlässlich der Dienstag stattfindenden OMV-Hauptversammlung protestiert Greenpeace gegen das Gasengagement des Unternehmens in Rumänien.

Heute For Future
Wird jetzt mitten in Wien nach Gas gebohrt?
"Wäre hier Gas, die OMV würde bohren!", kritisieren Umweltschützer am Karlsplatz.
"Heute"/Helmut Graf

Mit einem sechs Meter hohen Modell eines Gasbohrturms protestierten Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace am Dienstag gegen die Unternehmenspolitik der OMV. Die Umweltschützer fordern, dass die OMV aus geplanten Gasprojekten wie "Neptun Deep" am Schwarzen Meer in Rumänien aussteigen solle.

Wäre hier Gas, die OMV würde bohren!
Greenpeace-Kritik
Wiener Karlsplatz

Zur Hauptforderung zählt der sofortige Stopp des "Neptun Deep" Gasfeldes im Schwarzen Meer vor Rumänien, an dem sich die OMV beteiligt. "Der Bau von 'Neptun Deep' steht im Widerspruch zu jeglichen Klimaschutzbemühungen. Für ein paar Jahre mehr Profit nimmt die OMV massive Klimaschäden in Kauf, doch die Rechnung müssen am Ende wir alle bezahlen", kritisiert Marc Dengler von Greenpeace gegenüber "Heute".

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    Anlässlich der OMV-Hauptversammlung am Dienstag warnen Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten am Wiener Karlsplatz mit einem sechs Meter hohen Modell-Gasbohrturm vor den fatalen Folgen geplanter Gasprojekte.
    Anlässlich der OMV-Hauptversammlung am Dienstag warnen Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten am Wiener Karlsplatz mit einem sechs Meter hohen Modell-Gasbohrturm vor den fatalen Folgen geplanter Gasprojekte.
    "Heute"/Helmut Graf

    276 Millionen Tonnen Treibhausgase

    Laut Greenpeace ist "Neptun Deep" das größte geplante fossile Gasprojekt innerhalb der EU. Demnach sollen bis zum Betriebsende 2047 durch dieses Gas 276 Millionen Tonnen Treibhausgase entstehen, so viel wie Österreich in dreieinhalb Jahren ausstoßen würde. Wie die OMV selbst in einer Information aus dem Dezember 2023 mitteilen, ist das Projekt auf Kurs. Ein Bohrbeginn ist demnach für 2025 zu erwarten, das erste Gas soll dann im Jahr 2027 gefördert werden.

    Bei Greenpeace zeigt man sich jedoch nicht nur wegen der Treibhausgase alarmiert: "Über die 20-jährige Laufzeit soll auch das mit Chemikalien verseuchte Produktionswasser zurück ins Meer geleitet werden. Hinzu kommen potenzielle Gaslecks und der Baulärm, der die ohnehin schon gefährdeten Delfine im Schwarzen Meer zusätzlich bedroht", befürchten die Umweltschützer.

    red
    Akt.