Theorie getestet
Wird der Kater schlimmer, wenn du durcheinandertrinkst?
Angeblich bekommt man keinen Kater, wenn man Alkoholsorten nicht mischt. Die Theorie wurde wissenschaftlich getestet. Wir verraten dir das Ergebnis.
Wenn du Alkohol trinkst, hattest du bestimmt schon mal einen richtig fiesen Kater nach einer rauschenden Partynacht. Am Morgen danach kannst du nicht mehr viel dagegen machen – außer zu versuchen, deinem Körper verlorene Flüssigkeit und Vitamine, Elektrolyte und Ähnliches zuzuführen.
"Wein vor Bier, das rate ich dir, Bier vor Wein, lass es sein" und ähnliche Binsenweisheiten sollen angeblich verhindern, dass man durch einen wilden Mix an verschiedenen Alkoholika einen Kater bekommt. Ob das wirklich stimmt, wollte Dr. Kai O. Hensel vom Helios Universitätsklinikum Wuppertal (Deutschland) mit einer Studie herausfinden.
Saufen für die Wissenschaft
Dafür hat er 90 Studenten zwischen 19 und 40 Jahren zum Trinken eingeladen. Eine Gruppe hat mit Wein begonnen und dann zu Bier gewechselt, die zweite Gruppe macht es umgekehrt und die Dritte, die Kontrollgruppe, hat den ganzen Abend nur eine Sorte Alkohol getrunken. Am nächsten Tag sollten die Teilnehmer ihren Kater bewerten und Symptome auflisten.
Eine Woche später wurde das gleiche Experiment erneut durchgeführt, die Gruppen aber neu verteilt. So wollten Hensel und sein Team herausfinden, ob die unterschiedlichen Arten von Getränken tatsächlich einen Einfluss auf die Intensität des Katers haben.
Kater hängt nicht von der Alkoholabfolge ab
Die Antwort: nein. Die Forschenden haben die Intensität der Kater und die verschiedenen Getränkeabfolgen verglichen und keine nennenswerten Unterschiede gefunden. Wie schlecht es dir am Tag nach einem Rausch geht, hängt alleine davon ab, wie gut (oder schlecht) dein Körper den Alkohol abbauen kann.
Dafür gibt es andere Studien, die darauf hindeuten, dass heller Alkohol (wie beispielsweise Gin oder Wodka) weniger starke Katersymptome hervorruft als dunkler Alkohol wie Whiskey. Das liegt an den darin enthaltenen Zusatzstoffen, wie beispielsweise Methanol, Fuselöle oder Tannine. So hat Bourbon 37 Mal so viele Zusatzstoffe wie Wodka, auch Rotwein, Cognac und Tequila sind voller anderer Zutaten.
Wie verhindert man den Kater?
Am besten hilft viel Wasser, im Idealfall bereits während des Alkoholkonsums, spätestens bevor du ins Bett gehst. Das strategische Zwischenwasser ist nicht nur gut, um deinen Körper wieder zu hydrieren, sondern hilft auch automatisch dabei, weniger Alkohol zu trinken – und trotzdem ständig ein Glas in der Hand zu halten. Das beste Anti-Kater-Mittel überhaupt bleibt es aber, nicht allzu tief ins Glas zu schauen.