Österreich
Wirbel um Wahlplakate der SPÖ mit Feuerwehr
Guntramsdorfs SPÖ-Bürgermeister Robert Weber inszeniert sich auf den Plakaten für die Gemeinderatswahl mit seinen Feuerwehrkameraden. "Geht gar nicht", kritisieren Bürger und Polit-Konkurrenz.
Der Gemeinderats-Wahlkampf für den Urnengang am 26. Jänner in Niederösterreich ist voll angelaufen. Überall finden sich Wahlplakate. So auch in Guntramsdorf (Bezirk Mödling). SPÖ-Bürgermeister Robert Weber wirbt dort auf großen Bannern für seine Wiederwahl. Sein Wahlhelfer: Die örtliche Feuerwehr, bei der Weber (derzeit Ehren-Hauptlöschmeister, Anm.) seit mittlerweile 33 Jahren aktives Mitglied ist.
Ein gerissener Schachzug, denn: Die Feuerwehr ist in diversen Studien über das Vertrauen in unterschiedliche Berufsgruppen jedes Jahr topgereiht, ganz im Gegensatz zu Politikern.
Feuerwehr instrumentalisiert?
Kritik über Webers ehrenamtliche Wahlhelfer wurde nach Anbringen der Plakate aber rasch laut. Die Feuerwehr, die niederösterreichweit nicht müde wird zu betonen, dass sie mit Parteipolitik nichts am Hut hat, würde in eine politische Ecke gedrängt und instrumentalisiert, so der Vorwurf.
Besonders ein Sujet, in dem Weber mit seinen Kameraden auf Guntramsdorf blickt (siehe Foto), wurde jetzt zum Diskussions-Punkt in sozialen Medien. "Ein Foto von vielen aus der aktuellen (sehr gelungenen!) SPÖ-Kampagne zur Gemeinderatswahl. Dieses (platziert am Tabor) ist trotzdem anders. Warum? Weil der Herr Bürgermeister Profit aus seiner ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr schlägt und ein Foto, das während eines Einsatzes entstanden ist, für seinen politischen Vorteil missbraucht", ärgert sich beispielsweise Tamara Meissnitzer, die die Internet-Plattform "guntramsdorfer.at" betreibt.
Auch Polit-Kritik
Auch FPÖ-Politiker Christian Höbart hält sich mit Kritik nicht zurück: "Man stelle sich vor, eine andere Fraktion würde Fotos von der Feuerwehr Guntramsdorf auf Wahlplakate klatschen... In aller Klarheit: das geht gar nicht und ist aufs Schärfste zurückzuweisen."
Weber erklärt auf "Heute"-Anfrage, ihm gegenüber seien die Reaktionen auf das Plakat bisher "nur positiv" gewesen. Alle abgebildeten Feuerwehrmitglieder seien vor Abdruck informiert und einverstanden gewesen, ebenso wie das Kommando. Zudem sei auf den Sujets nirgends das Logo der SPÖ zu sehen. Die Tätigkeit als Feuerwehrmann gehöre nun mal zu seinem Alltag.
"Aber jeder, den das stört, ist herzlich eingeladen sich ebenfalls ehrenamtlich zu beschäftigen", weist Weber die Kritik entschieden zurück.